Zudem musste Italien höhere Zinsen für neu aufgenommene Anleihen bezahlen, was nach der Rettung Irlands enttäuscht hatte. Der am Sonntag getroffene Beschluss der EU-Finanzminister für einen dauerhaften Krisenmechanismus in der Euro-Zone zeige nicht auf, wohin die Reise gehe, hiess es weiter.
Im frühen Geschäft hatte die Börse noch freundlich tendiert. Doch im Zuge der wieder steigenden Euro-Sorgen hatte sich der Markt unter der Führung von Finanzwerten gedreht. Zudem hat auch der Konflikt in Korea weiter belastet. Und am späteren Nachmittag hatte noch eine schwächer Eröffnung an der Wall Street die Stimmung noch weiter gedrückt. Die Volatilitäten im Handel waren hoch. Der VSMI stieg so bis auf 20,54 Punkte verglichen mit 18,50 Zählern bei Börsenschluss am Freitag.
Der Swiss Market Index (SMI) verlor 1,33% auf dem Tagestief von 6’397,50% (Tageshöchst: 6’554) Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sank um 1,26% auf 1’002,69 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,18% auf 5’719,20 Punkte. An den wichtigsten europäischen Börsenplätzen fielen die Abgaben deutlicher aus.
Im Zuge der Euro-Skepsis litten vor allem konjunktursensitive Valoren. Dazu habe auch die weitere Abschwächung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken beigetragen, hiess es unter Marktbeobachtern. So verloren Lonza (-3,1%), Petroplus (-2,2%), Richemont (-2,1%), SGS (-1,9%), Logitech (-1,9%) Adecco (-1,9%), Geberit (-1,8%) oder Syngenta (-1,7%) deutlich.
Aber auch die defensiven Novartis (-1,7%) drückten auf den SMI. Unter den weiteren Index-Schwergewichten verloren auch Nestlé (-1,5%) und Roche (-1,4%) etwas überdurchschnittlich. In Actelion (-2,8%) setzten sich die Gewinnmitnahmen nach dem Abebben der Übernahmespekulationen fort.
Unter den Finanztiteln fielen im Zuge der Euro-Sorgen Swiss Re (-1,7%), Julius Bär (-1,6%), Swiss Life (-1,6%) und CS (-1,4%) durch etwas überdurchschnittliche Abgaben auf. Demgegenüber kamen UBS (-0,4%) besser weg. SNB-Präsident Philipp Hildebrand hatte übers Wochenende im Schweizer Fernsehen das Geschäftsmodell der Grossbanken kritisiert.
Besser weg als ihre jeweiligen Branchennachbarn kommen unter den SMI-/SLI-Titeln unter anderen Givaudan (-0,3%), ZFS (-0,5% auf 228,40 CHF) oder Bâloise (-0,8%) sowie Swatch (-0,7%). ZFS haben dabei auch von der «Outperform»-Einschätzung (Kursziel: 290 CHF) von Macquarie profitiert.
In der Pluszone schlossen im SMI-/SLI-Tableau einzig Transocean (+0,6%).
Am breiten Markt wurden die guten Umsatzzahlen von Aryzta (Aktie: +6,1%) im ersten Quartal honoriert. Nach der schwachen Kursentwicklung in den vergangenen Wochen hätten die Resultate den unterbewerteten Aktien Auftrieb verleihen, sagte ein Analyst.
Basilea (+1,4%) waren gesucht, nachdem das Pharmaunternehmen wegen einer Verletzung von Lizenzvereinbarungen 130 Mio USD von Johnson & Johnson erhalten soll. Die Entschädigung liege über den Markterwartungen, hiess es im Handel.
Weiter steigen u.a. Ascom (+3,2% auf 12,95 CHF) nach einer Kurszielerhöhung durch die UBS auf 16 CHF.
Die prozentual grössten Verluste im breiten Markt erlitten I.P.S. Packaging (-7,8%), gefolgt von Infranor (-6,2%) und Mindset (-5,6%). (awp/mc/ps/25)