CH-Schluss: Klar schwächer nach ungünstigen US-Konjunkturdaten

Nach einem verhaltenen und richtungslosen Start auf dem Schlussniveau vom Donnerstag ist der SMI im Tagesverlauf mehr und mehr unt er Druck geraten. Auf der Verliererstrasse befinden sich weiterhin UBS und ABB.

Die Stimmung am kleinen Verfallstermin sei etwas nervös gewesen, hiess es in Marktkreisen. Die am Nachmittag publizierten verschiedenen Konjunkturdaten aus den USA haben dann die Rezessionsängste wieder verstärkt und die Aktien zusätzlich unter Druck gebracht. Sowohl die Konsumenten als auch die Unternehmen blicken deutlich pessimistischer in die Zukunft als von Ökonomen erwartet. Entsprechend starteten auch die US-Aktien mit Verlusten.

Der SMI gab 148,99 Punkte oder 1,99% auf 7`353,0 Punkte nach, im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 1,3%. Der nach Gewichtung der Aktien beschränkte SLI verlor 2,0% auf 1`132,86 Punkte und der breite SPI 1,89% auf 6`043,72 Punkte.

UBS (-3,8% auf 36,02 CHF) fielen am Tag nach der Bilanzmedienkonferenz noch weiter zurück und markierten bei 35,00 CHF einen neuen Mehrjahrestiefststand. UBS wurden von negativen Kommentaren im Anschluss an die Bilanzmedienkonferenz verbunden mit Rückstufungen und teilweise markanten Kurszielreduktionen belastet. Die Citigroup rechnet für die UBS im Laufe des Jahres 2008 konkret mit weiteren Abschreibern in einer Höhe von geschätzten 12 bis 20 Mrd CHF. Auch die definitive Absage des SNB-Direktors Philipp Hildebrand für die Nachfolge von Ospel drückte UBS weiter nach unten.

Auch ABB (-3,1% auf 24,84 CHF) setzten den Abwärtstrend nach den Turbulenzen um den Abgang Kindles fort. Zwar hatte ABB am Mittwoch starke Zahlen für 2007 vorgelegt und sich am Donnerstag auch sehr zuversichtlich für das laufende Jahr gezeigt, die offenen Fragen um den Wechsel an der Spitze des Unternehmens haben dies aber zugedeckt.

Noch schwächer als ABB gingen Syngenta (-4,9% auf 289 CHF) und ZFS (-3,5% auf 306,25 CHF) aus dem Handel. Hier seien Geiwnnmitnahmen für die Abgaben verantwortlich gewesen, hiess es in Börsenkreisen. Vor allem ZFS hatte mit der Publikation des Jahresergebnisses am Donnerstag als Fokus während der vergangenen drei Tage markant zugelegt.

Angesichts des schwachen Börsensentiments half den Versicherungstiteln auch eine Aufstufung des gesamten Sektors durch Goldman Sachs nichts. Swiss Life (-1,4% auf 250,50 CHF), Swiss Re (-1,1% auf 75,60 CHF) und Bâloise (-0,8% auf 92,40 CHF) gaben allesamt nach.

Bâloise wurden allerdings zumindest zu Handelsbeginn noch vom Scheitern der Verhandlungen mit der deutschen Gothaer Versicherungsbank über eine mögliche strategische Zusammenarbeit gestützt. Der geplatzte Deal sei für den Aktienkurs eher positiv zu werten, hiess es an der Börse, denn damit sei die Tür für Übernahmeinteressenten an Bâloise wieder geöffnet worden.

Von den Finanztiteln gaben im Sog der schwachen UBS aber CS (-2,5% auf 55 CHF) noch mehr nach als die Versicherungen. Und auch ein Schwergewicht wie Roche (-2,4% auf 192 CHF) zog den SMI nach unten.

Auf der Gewinnerseite waren einzig Nobel Biocare (+1,3% auf 239,60 CHF) und Clariant (+0,7% auf 9 CHF) zu finden. Clariant verteidigten damit den am Vortag im Anschluss an das Jahresergebnis erreichten markanten Wertgewinn.

Am breiten Markt hielten sich Ems-Chemie (+0,4%) nach soliden Zahlen und der Ankündigung einer weiteren Sonderdividende nach klar besserem Start knapp in der Gewinnzone. Atel (-3,9%) dagegen zogen aus ebenfalls soliden Zahlen keinen Profit.

Phoenix Mecano (+1,6%) wiederum erhielten von guten ersten Eckwerten Support und rückten im Tabesverlauf in die Gewinnzone vor.

Und Tornos (+5,5%) profitierten von der Ankündigung einer Allianz mit dem japanischen Unternehmen Tsugami. (awp/mc/gh)

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