Der Leitindex beendete die Woche mit einigen Schwankungen, verblieb aber über den ganzen Tag in der Gewinnzone. Unterstützung erhielten die hiesigen Aktien von verschiedenen Konjunkturdaten aus den USA, von denen vor allem der Empire-State-Manufacturing-Index, also die Geschäftsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe, überraschend stark gestiegen ist. Dies führte auch an der Wallstreet in der Eröffnungsphase zu steigenden Kursen.
Der SMI zog um 29,47 Punkte oder 0,41% auf 7’235,93 Punkte an, im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,4%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,44% auf 1’078,99 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,46% auf 6’054,89 Punkte.
Swatch (+2,6% auf 257,75 CHF) waren nach guten – und wie immer kurzfristig angekündigten – Halbjahreszahlen über den ganzen Tag gesucht. Der Uhrenkonzern hat trotz schwieriger Marktbedingungen in Lokalwährungen ein zweistelliges Wachstum erzielt und mit dem operativen Gewinn die Erwartungen übertroffen. Gelobt wurden die nochmals gestiegene operative Marge sowie die Marktanteilsgewinne im Segment Uhren und Schmuck.
An der Spitze landeten allerdings Actelion (+3,3% auf 62,05 CHF). Händler machten charttechnisch motivierte Nachfrageimpulse dafür verantwortlich, nachdem die Papiere des Allschwiler Biotechnologiekonzerns über die bei 60 CHF verlaufende Widerstandsmarke nach oben ausgebrochen sind.
Einen guten Wochenschluss hatten auch UBS (+1,5% auf 22,06 CHF), Swiss Re (+0,9% auf 69,30 CHF) oder Bâloise (+0,6% auf 105 CHF) zu verzeichnen. UBS erhielten von einer Hochstufung der Bank Vontobel auf «Buy» mit Kursziel 28 CHF Auftrieb. Vontobel fragt sich dabei, ob das Schlimmste ausgestanden ist und sprach zumindest von einem ausgewogeneren Risiko/Renditeprofil.
Die Finanzwerte allgemein profitieren zudem vom Umstand, dass nun auch JPMorgan und Morgan Stanley mit den Behörden eine Einigung über die sogenannten «Auction Rate Securities» (ARS) erzielt haben. CS allerdings fielen in der Schlussauktion auf 51,50 CHF zurück und damit auf den Schlusstand vom Vorabend, nachdem das Papier über den ganzen Tag ebenfalls klar höher notiert hatte.
Ohne fundamentale Nachrichten gab es auch für Geberit (+2,3% auf 158,50 CHF), Synthes (+1,9% auf 150,50 CHF) oder OC Oerlikon (+1,7% auf 268,25 CHF) schöne Avancen. OC Oerlikon machten dabei aber nur einen kleinen Teil der Verluste im Zusammenhang mit der Gewinnwarnung vom Mittwoch wieder wett.
Adecco (+0,4% auf 50,85 CHF) landeten nach schwachem Beginn im Mittelfeld. Der britische Konkurrent Michael Page, an dem Adecco zuletzt Interesse gezeigt hatte, hat die Gespräche mit dem Schweizer Personaldienstleister abgebrochen. Die gebotenen 400 Pence lägen unter dem wahren Wert, hiess es. Adecco zieht allerdings weiter eine Offerte in Betracht, wobei das Ziel weiterhin ein freundliches Angebot wäre, wie ein Sprecher gegenüber AWP sagte.
Auf der anderen Seite der Tabelle landeten Swiss Life mit einem Minus von 4,7% auf 238,20 CHF klar abgeschlagen auf dem letzten Platz. Bereits am Donnerstag hatte es ein Debakel für das Papier gegeben, nach der allgemein sehr kritischen Bewertung der AWD/MLP-Übernahme. Die UBS hat darauf den Titel zum Verkauf empfohlen.
Klare Abgaben gab es weiter bei Syngenta (-2,2% auf 281,75 CHF) und Kühne+Nagel (-1,5% auf 82,65 CHF). Daneben gaben einzig Logitech, Julius Bär und SGS nach, allerdings nur minim.
Im breiten Markt wurden StarragHeckert (+2,9%) von starken Halbjahreszahlen getrieben, wogegen Bachem ebenfalls nach Zahlen 0,1% einbüssten.
Cytos (+10,2%), nach der Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Pfizer, und u-blox (+7,6%) nach einem Auftrag von Peugeot, zeigten ein wahres Kursfeuerwerk. (awp/mc/gh/35)