Der Markt sei überverkauft gewesen und eine technische Erholung habe sich aufgedrängt, hiess es im Handel. Der kleine Verfallstermin habe allerdings für eine gewisse Volatilität in einzelnen Titeln gesorgt.
An der fundamentalen Ausgangslage habe sich nicht viel geändert, hiess es weiter. Die Stimmung an den Märkten bleibe von den Sorgen um die weitere konjunkturelle Entwicklung geprägt. Daran vermochten auch die am Nachmittag präsentierten US-Konjunkturzahlen nichts zu ändern. Diese nahmen praktisch keinen Einfluss auf die Aktien. Auch dass der Konsumklima-Index der Uni Michigan besser ausfiel als erwartet, liess die Börsianer mehr oder weniger kalt.
Der SMI zog schliesslich noch um 53,10 Punkte oder 0,99% auf 5’435,54 Punkte an. Im Wochenvergleich ergab sich trotzdem ein deutliches Minus von 4,6%. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI erhöhte sich um 0,86% auf 768,73 Punkte und der SPI um 0,93% auf 4’487,51 Punkte.
Als SMI-Spitzenreiter schlossen Swisscom (+3,4% auf 353,25 CHF) zusammen mit Julius Bär (+3,5% auf 41,98 CHF). Swisscom profitierten von zuversichtlichen Äusserungen anlässlich einer Analystenpräsentation. Demnach wird die Guidance für 2008 «wahrscheinlich erreicht». Zuletzt hatte sich das Unternehmen bezüglich der Umsatzentwicklung vorsichtiger gezeigt und mit einem Umsatz unterhalb der ursprünglich angestrebten 12,3 Mrd CHF gerechnet.
Noch besser schnitten einzig die SLI-Titel Kühne+Nagel (+4,8% auf 68,45 CHF) und Geberit (+3,9% auf 112,90 CHF) ab. Geberit wird am kommenden Dienstag die Umsatzzahlen vorlegen.
Stark gesucht waren im Zuge der allgemeinen Erholung auch Adecco (+2,9% auf 34,72 CHF), Nestlé (+2,4% auf 40,78 CHF), Novartis (+2,1% auf 53,05 CHF) oder Holcim (+2,3% auf 52,90 CHF). Für Holcim hat die Credit Suisse das Rating «High BBB» bestätigt, dafür aber den Ausblick auf «negativ» gesenkt. Dem Kursverlauf der Aktie hat dies allerdings nicht geschadet.
CS (+2,2% auf 27,00 CHF) gaben einen grossen Teil der während der Sitzung erreichten Gewinne gegen Handelsende wieder ab. In der Spitze wurde das Papier für 28,66 CHF gehandelt. Gestützt wurden die Banken vorübergehend von der Staatshilfe für die Bank of America sowie der geplanten Aufspaltung der Citigroup. Beide Institute hatten gleichzeitig schwache Zahlen vorgelegt. Dies sei aber in den Kursen bereits eingepreist gewesen, hiess es in Marktkreisen. UBS fielen dann aber in der turbulenten Schlussphase klar in die Verlustzone zurück und büssten dabei 1,3% auf das Jahrestiefst von 13,33 CHF ein.
Roche (-1,9% auf 167,20 CHF) litten unter den mit einer gewissen Enttäuschung aufgenommenen Zahlen der US-Tochter Genentech, welche gestern nach US-Börsenschluss publiziert wurden.
Noch schwächer waren einzig Swatch (-2,8% auf 126,10 CHF), OC Oerlikon (-5,3% auf 53,50 CHF) und Nobel Biocare (-5,7% auf 19 CHF). Nobel Biocare wurden von Straumann belastet, nachdem der Konkurrent vorbörslich für 2008 zwar einen kräftigen Umsatzanstieg publiziert hatte, allerdings auch eine deutliche Abschwächung des Marktes im vierten Quartal bekanntgeben musste. Straumann muss nun Abschreibungen auf seine jüngsten Akquisitionen vornehmen, auf die Kostenbremse treten und Leute abbauen. Straumann verloren 4,0%.
Weiter gehörten im breiten Markt Inficon (-4,9%) nach einer Gewinnwarnung oder Edipresse (-10%) zu den deutlichen Verlierern. Einen Sprung nach oben machten Arpida (+12,5%) oder Oridion (+7,1%). (awp/mc/pg/33)