Für eine gewisse Volatilität in einzelnen Titeln sorgte zudem der kleine Eurex-Verfall. Unter den Investoren habe sich nach den Citigroup-Zahlen mit Blick auf die Banken eine gewisse Erleichterung breitgemacht, welche sich auch auf den Gesamtmarkt übertragen habe, hiess es in Händlerkreisen. Die gestrige Enttäuschung durch Merrill Lynch und der Prozess der UBS in den USA seien dabei etwas in den Hintergrund gerückt. Wie nachhaltig die Erholung zum Wochenschluss aber sei, werde sich erst in der kommenden Woche mit den zahlreichen weiteren Unternehmensergebnissen zeigen.
Der SMI gewann schliesslich 88,15 Punkte oder 1,31% auf 6’827,31 Punkte, im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 2,8%. Dies ist das erste Wochenplus nach sechs Wochen mit stetig sinkenden Kursen. Der SLI schloss um 1,69% höher bei 1’195,43 Punkten und der breitere SPI 1,23% höher bei 5’722,54 Punkten. Mit Abstand waren am Freitag UBS (+7,6% auf 21,98 CHF), «Big Looser» der vergangenen Monate, die gefragteste Aktie. Nach einem Rekordtief bei 17,52 CHF am Mittwoch, erholten sich UBS damit um über 4 CHF. Rückenwind erzielten die Titel von der Citigroup. Diese hat zwar im vergangenen Quartal wegen weiteren Milliardenabschreibern erneut Verluste ausgewiesen, allerdings klar weniger als befürchtet.
Geholfen hat die Nachricht auch CS (+4,4% auf 45,46 CHF), welche zusammen mit weiteren Finanztiteln wie Bâloise (+5,2% auf 100,10 CHF), Julius Bär (+3,7% auf 68,10 CHF) oder Swiss Re (+3,2% auf 63,75 CHF) weit oben zu finden war. Bâloise hätten aber nicht nur von der zum Wochenausklang etwas freundlicheren Stimmung für die Finanzwerte profitiert, sondern seien auch von wieder aufgeflammten Übernahmegerüchten getrieben worden, hiess es im Handel. Weitere klare Aufsteiger waren Ciba (+5,6% auf 27,84 CHF), Clariant (+4,4% auf 10,83 CHF), Nobel Biocare (+4,9% auf 34,30 CHF) oder OC Oerlikon (+3,5% auf 264 CHF). Petroplus (+3,0% auf 43,80 CHF) festigten die massiven Gewinne vom Vortag weiter.
Novartis (+0,7% auf 58,35 CHF) bestätigten die Avancen vom Vortag im Anschluss an die guten Halbjahreszahlen ebenfalls, lagen zum Ende aber hinter Roche (+1,6% auf 179,60 CHF) zurück. Adecco (-0,9% auf 47,78 CHF) wurden von einer Rückstufung durch die Deutsche Bank auf «Sell» zurückgebunden. Daneben schlossen auch Syngenta (-3,5% auf 270,50 CHF) und Nestlé (-1,9% auf 43,44 CHF) tiefer. Syngenta litten unter Gewinnmitnahmen nach der starken Performance der jüngsten Vergangenheit und Nestlé unter einer Gewinnwarnung des belgischen Supermarktkonzerns Delhaize und von unter den Erwartungen ausgefallenen Umsatzdaten des Kosmetikkonzerns L’Oréal, an dem Nestlé knapp 30% hält.
Kühne & Nagel (-0,4% auf 89,95 CHF) wurden vor den Halbjahreszahlen vom kommenden Montag mit Vorsicht behandelt. Im breiten Markt kletterten Schweizerhall um 11,1% nach einer gestern nachbörslich veröffentlichten Stellungnahme zum Generikaprodukt Clopidogrel. Temenos (-3,9%) gaben nach einer Akquisition trotz positiver Analystenstimmen nach. (awp/mc/ps/35)