Die freundliche Börse sei aber in erster Linie als technische Erholung auf die jüngsten Verluste zu verstehen sein, sagten Händler. Am Berichtstag waren nach dem kleinen Ausverkauf der letzten Woche vor allem konjunktursensitive Aktien gesucht, während die Finanzwerte uneinheitlich tendierten.
Der SMI schloss am Montag 0,21% höher auf 6’162,90 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,46% auf 946,21 und der breite SPI um 0,23% auf 5’321,39 Punkte.
Mit deutlichen Aufschlägen schlossen Versicherungspapiere wie Swiss Life (+4,8%) und Swiss Re (+1,5%). Baloise stiegen um 1,0% und ZFS um 0,4%. Die Papiere profitierten von einer freundlichen Tendenz der ganzen Branche in Europa. Der bis dato günstige Verlauf der Hurrikan-Saison könnte auch geholfen haben, sagten Beobachter.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse (-0,3%) und UBS (-0,7%) hinkten hingegen dem Gesamtmarkt hinterher. Letztere darf ihre toxischen Papiere, die bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) parkiert sind, derzeit noch nicht zurückkaufen. Dies sei «im Moment absolut kein Thema», sagte SNB-Direktionsmitglied Thomas Jordan in einem Radiointerview.
Die Aktien des Börsenneulings GAM steigen um 5,9% und machten damit ihre Verluste der vergangenen Woche praktisch wett. In der Anfangsphase nach dem Börsengang hätten sich nach der Abspaltung von Julius Bär vor allem viele Kleinanleger von den Papieren getrennt, hiess es. Dieser Druck sei nun weitgehend weg. Julius Bär stiegen um 3,5% – getragen von zuversichtlichen Aussagen des CEO Boris Collardi in der Sonntagspresse.
Ebenfalls auf der Gewinnerseite notierten Syngenta mit plus 3,0%. Das Papier profitierte von einer Kurszielerhöhung durch Exane BNP Paribas sowie von einer Aufstufung durch die Credit Suisse auf «Outperform». Die Gewinnwarnungen von Monsanto und Bayer hatten den Kurs der Aktie zuletzt deutlich nach unten gedrückt.
Gesucht waren auch andere zyklische Werte wie Geberit (+2,0%), Logitech (+1,7%), ABB (+0,3%), Clariant (+0,6%) sowie Kühne + Nagel (+1,7%). Givaudan (+0,9%) wird Ende Woche mit den Umsatzzahlen zum dritten Quartal die Schweizer Berichtssaison eröffnen.
Die heutige Präferenz der Anleger für konjunktursensitive Werte band die defensiven Werte etwas zurück. So verloren im Pharmabereich Actelion 0,3%. Roche schlossen unverändert und Novartis rückten um 0,3% vor. Ebenfalls weit hinten zu finden waren Sonova (-0,4%) und Nobel Biocare (-1,3%). Ebenfalls mit Abgaben notierten aus dem Luxusgütersektor Richemont (-1,3%) und Swatch (-0,5%).
Im breiten Markt stiegen Kudelski um 0,1% an. Das Unternehmen unternimmt einen neuen Versuch, die Tochtergesellschaft OpenTV ganz zu übernehmen. Nachdem im vergangenen Juni das ursprüngliche Angebot vorerst zurückgezogen wurde, wurde die Offerte nun zu einem etwas höheren Preis wieder gestartet.
Santhera verbilligten sich um 3,4%. Das Biopharma-Unternehmen hat die Übernahme der finnischen Oy Juvantia Pharma abgeschlossen und reservierte Aktien aus dem genehmigten Aktienkapital an die Investoren von Juvantia ausgegeben. Die neuen Aktien wurden heute an der SIX Swiss Exchange kotiert. (awp/mc/ps/30)