Der auf die US-Küste zurasende Wirbelsturm hatte insbesondere Versicherungstitel belastet. Der Hurrikan trifft jedoch offenbar weniger stark als zunächst befürchtet auf die amerikanische Küste am Golf von Mexiko. Das Nationale Hurrikan-Warnzentrum (NHC) stufte den Tropensturm auf die Stärke zwei hinunter.
Marktbeobachter beschrieben das Geschehen am Markt als insgesamt ruhig, bei Einzeltiteln aber zum Teil volatil. Wegen des Feiertags «Labor Day» waren in den USA die Börsen geschlossen und entsprechend kamen aus Übersee keine Impulse von Unternehmens- oder Konjunkturseite.
Das Blue Chips Barometer (SMI) sank um 0,15% oder um 10,99 auf 7`227,75 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor um 0,14% auf 1`080,72 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) sank um 0,13% auf 6`054,18 Punkte.
Schlusslicht unter den Blue-Chips waren zur Schlussglocke die Versicherungswerte, bei denen neben dem Wirbelsturm das vielfach magere Zahlenset vom ersten Halbjahr nachwirkte.
Am deutlichsten gaben Bâloise (-1,2% auf 93,40 CHF) nach, gefolgt von ZFS (-1,0% auf 285,75 CHF). Die Bank Vontobel hat das Kursziel für Bâloise auf 115 (127) CHF gesenkt, empfiehlt die Titel aber weiterhin zum Kauf. Swiss Re (+0,1% auf 68,00 CHF) erholten sich nach anfänglichen Abschlägen. Swiss Life (+0,4% auf 201,80 CHF) kamen trotz zweier negativer Studien von UBS und Merrill Lynch von ihren frühen Tiefständen zurück und schlossen im Plus.
Uneinheitlich zeigten sich die Banken. Julius Bär verloren 0,1% auf 67,25 CHF und UBS 0,9% auf 23,92 CHF. CS legten dagegen 0,6% auf 51,45 CHF zu. Während in den USA das zehnte Institut infolge der Finanzkrise Bankrott gegangen ist, sagt eine Studie der ING den europäischen Banken weiterhin schwierige Zeiten voraus.
Abwärts ging es bei den Pharmatiteln. Novartis verloren 0,1% auf 61,50 CHF. Schlechter tendierten Roche (-0,5% auf 185,00 CHF).
Das Indexschwergewicht im SMI, Nestlé, belasten den Gesamtmarkt leicht mit einem Kursminus von 0,1% auf 48,54 CHF. Gemäss Unterlagen zu einer Halbjahres-Roadshow in London will der Konzern in Zentral- und Osteuropa bis 2011 ein zusätzliches Umsatzvolumen von 1 Mrd CHF erwirtschaften.
Adecco legten 0,9% auf 52,35 CHF zu. Analysten sprachen angesichts der angekündigten Übernahme der niederländischen DNC von einer «kleine Ergänzungsakquisition zu einem günstigen Preis». Der Personaldienstleister offeriert 12,25 EUR pro Aktie in bar oder insgesamt 56 Mio EUR.
ABB (+0,8% auf 27,36 CHF) profitierten Händlern zufolge nicht nur von der möglichen Aufnahme in den viel beachteten DJ STOXX 50 Index, welche sich heute Abend bestätigten könnte. Auch die Aufnahme in die «Europe-1»-Liste von Merrill Lynch gebe den Valoren Auftrieb, heisst es.
Fester notierten Ciba (+4,9% auf 28,54 CHF) und Nobel Biocare (+2,0 auf 37,80 CHF).
Im breiten Markt rissen sich die Anleger um u-blox (+8,1%). Bereits am Freitag hatten die Valoren deutlich zugelegt, nachdem ein prestigeträchtiger Auftrag von Microsoft für die jüngste Chipgeneration «u-blox 5» bekannt wurde.
Im Zuge des bereits länger angekündigten Restrukturierungsprogramms hat Rieter (Aktie: -0,6%) die schrittweise Schliessung des Automotive-Werks Bebra in Deutschland bis 2010 vermeldet. (awp/mc/gh/35)