Zudem wurden nach dem über Erwarten guten Quartalsergebnis von Goldman Sachs in Finanzwerten Gewinne mitgenommen. Eine Stütze boten hingegen die im SMI stark gewichteten Titel von Nestlé, Novartis und Roche. Das Börsensentiment sei derzeit etwas unentschlossen, hiess es in Marktkreisen. Einerseits seien viele Investoren der Meinung, dass es noch weiter nach oben gehen sollte, andererseits werde die hierzulande erst langsam anlaufende Berichtssaison abgewartet.
Der SMI schloss um 0,12% tiefer auf 6’578,95 Punkte (Tageshoch/-tief: 6’666,18/6’576,26). Der 30 Titel umfassende SLI verliert um 0,99% auf 1’010,20 Punkte, und der breite SPI gibt um 0,19% auf 5’683,46 Punkte nach.
Die prozentual grössten Einbussen unter den SMI-/SLI-Titeln erlitten Holcim (-3,8%). Diese Aktien wurden von Exane BNP Paribas auf «Hold» von «Outperform» zurückgestuft. Weitere grössere Verlierer waren Richemont (-3,6%), Syngenta (-2,7%) oder Nobel Biocare (-2,5%).
Logitech (-2,7%) litten zu Handelsende an Gewinnmitnahmen. Zuvor konnten die Aktien des Computer-Peripheriehersteller teils deutlich zulegen, nachdem sowohl mit dem Umsatz als auch Gewinn im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten klar übertroffen wurden. Überrascht haben unter anderem die guten Umsätzen bei Zeigegeräten und Fernbedienungen. Offensichtlich habe Logitech von einem guten Weihnachtsgeschäft und einer hohen Akzeptanz neuer Produkte profitieren können, hiess es am Markt.
Unter den Finanzwerten litten CS und UBS mit Einbussen um je 1,6% gleichermassen unter den Gewinnmitnahmen in den US-Bankenwerten nach den überraschend guten Q4-Zahlen von Goldman Sachs.
Gegen den Trend fielen Nestlé (+1,7%) durch deutliche Gewinne auf. Diese Aktien würden von der bevorstehenden Übernahme von Cadbury durch Kraft profitieren, hiess es im Handel. Dabei stünden institutionelle Anleger aus Grossbritannien im Vordergrund, welche sich von den Cadbury-Titeln trennen müssten. Das frei werdende Geld sollte dann wieder im selben Sektor investiert werden, der allerdings durch den bevorstehenden Zusammenschluss noch enger wird. Optimisten rechnen damit, dass es wochenlang zu Mittelzuflüssen in Nestlé kommen könnte. Die Credit Suisse hat die Nestlé-Titel zudem zu den Aktienfavoriten für 2010 erklärt.
Weitere, grössere Gewinner sind Givaudan (+1,3%), Novartis (+1,2% auf 56,20 CHF) und GAM (+0,8%). Novartis habe von guten News zum Multiple-Sklerose-Medikament FTY720 sowie von Käufen im Vorfeld der Publikation des auf kommenden Dienstag anberaumten Jahresergebnisses profitiert, hiess es im Handel. Im Weiteren hat Morgan Stanley das Kursziel für Novartis auf 61 von 49,50 CHF erhöht, wogegen Barclays dieses auf 47 von 48 CHF zurückgenommen hat. Morgan Stanley bewertet Novartis mit «Equalweight», Barclays dagegen mit «Underweight».
Roche (+0,5% auf 186,00 CHF) hinkten dagegen Novartis etwas hinterher, auch wenn Morgan Stanley das Kursziel für den Genussschein ebenfalls auf 227 von 200 CHF mit Rating «Overweight» deutlich erhöht hat. Auch für dieses Papier hat Barclay mit einem «Underweight» eine pessimistischere Einschätzung.
Daneben erwiesen sich die ebenfalls defensiven Swisscom (+0,1%) noch als resistent.
Im breiten Markt fielen Infranor Inter (-11,1%) durch markante Abgaben auf. Unter den Gewinnern legten Walter Meier (+7,2%) deutlich zu. Charles Vögele (unverändert) wurden vom Umstand gestützt, dass die Migros den Anteil auf über 15% ausgebaut hat. Weiterhin bestreitet der MGB ein über das Finanzielle hinausgehendes Interesse.
Ems-Chemie schlossen nach einer kleineren Devestition unverändert. Cham Paper Group zogen um 1,5% an. Die Buru-Holding hat den Anteil an Cham Paper nach Ablauf der Angebotsfrist auf gut 40% ausgebaut. Buru bezeichnete das Pflichtangebot damit als zustande gekommen. (awp/mc/ps/31)