Die freundliche Eröffnung an der Wallstreet vermochte am Seitwärtsverlauf nichts mehr zu ändern. Für einen positiveren Abschluss der Woche hat dem SMI gegen Handelsende die zuvor noch grössere Unterstützung von Nestlé gefehlt.
Die Spannung sei nach der turbulenten Woche mit der Zinssenkung der US-Notenbank und der Überraschung bei der Brabeck-Nachfolge bei Nestlé etwas draussen gewesen, hiess es in Marktkreisen. Marktbewegende Nachrichten und auch wichtige Konjunkturzahlen hätten weitgehend gefehlt. So beendete der SMI die Phase als Index mit 25 Titeln relativ unspektakulär; ab Montag wird der SMI dann noch lediglich 20 Papiere umfassen.
Der SMI schloss 0,62 Punkte oder 0,01% höher bei 8`897,34 Punkten, im Wochenvergleich ergab sich indes ein Plus von 1,4%. Der Swiss Leader Index legte dagegen mit einem Plus von 0,19% auf 1`347,32 Punkte deutlicher zu, während der Swiss Performance Index unverändert bei 7`218,66 Punkten landete.
Nestlé (+1,0% auf 515 CHF) blieben auch am Tag nach der Ernennung des neuen CEO Paul Bulcke im Gespräch. Nach einer zumindest zu Beginn ansehnlichen Erholung von den Verlusten des Vortages, baute das Papier am Nachmittag allerdings wieder ab. Die gestrigen Kursverluste wurden vielerorts als übertrieben empfunden. Nach der ersten Überraschung gestern bezeichneten Analysten die Wahl von Bulcke heute als nachvollziehbar, die meisten zeigten sich gar überzeugt, dass Bulcke eine gute Wahl sei.
Von den Titeln, die ab Montag nicht mehr im SMI geführt werden, schlossen Lonza den Auftritt mit einem Plus von 3,1% auf 123,50 CHF als Tagessieger ab. Die zweite sich verabschiedende Chemieaktie, Ciba (+0,1% auf 60,35 CHF), legte ebenfalls zu, wie auch Givaudan (+1,2% auf 1`091 CHF). Einzig die Namenaktien von Swatch (-0,6% auf 69,70 CHF) und SGS (-0,2% auf 1`377 CHF) mussten den roten Ausgang nehmen.
Klar fester gingen dagegen ABB (+2,0% auf 30,02 CHF) oder Swiss Life (+1,5% auf 259 CHF) aus dem Handel, während Roche immerhin ein Plus von 0,8% auf 211,90 CHF erreichte. Roche erhielten von der UBS-Ersteinstufung `Buy` für die amerikanische Biotech-Tochter Genentech etwas Unterstützung.
Adecco (-1,2% auf 71,20 CHF) gingen dagegen nach einer Abstufung durch Morgan Stanley auf `Underweight` mit Verlusten vom Platz.
Nach den schwachen Quartalszahlen von Bear Stearns büssten CS (-2,0% auf 77,60 CHF) am meisten ein, UBS (-0,8% auf 63,40 CHF) verloren etwas moderater. Eine Belastung für den SMI waren auch Novartis (-1,5% auf 64,45 CHF), trotz einer positiven Empfehlung eines EU-Panels zu zwei Medikamenten.
Am breiten Markt brachen die beiden Jelmoli-Papiere etwas ein. Nachdem am Vorabend bekannt wurde, dass die Käufer der Immobiliensparte einen Preisnachlass fordern und so den ganzen Deal in Frage stellen, verloren die Inhaberaktien 3,5% und die Namenaktien gar 5,8%. Die Nachricht hat nach Meinung der Analysten die Unsicherheit in den Titeln weiter erhöht.
Klare Verluste erlitten auch einige Industrieaktien wie Von Roll (-5,9%) oder Meyer Burger (-4,1%), wogegen die zuletzt so stark zurückgestuften Geberit für einmal 2,1% aufgeholt haben. Panalpina büssten am Tag nach Bekanntgabe des Teilrückzugs in Nigeria weitere 4,2% ein.
Auf der Gegenseite fielen Conzzeta (+10,1%), Goldbach Media (+7,8%) oder Bucher Industries (+5,7%) mit markanten Avancen auf. Dufry (+6,7%) zogen nach der Ankündigung der Eröffnung weiterer Shops, diesmal in Sharm El Sheikh, ebenso kräftig an. (awp/mc/ab)