CH-Schluss: Konjunkturoptimismus treibt SMI weiter in die Höhe

Auch die Konjunkturdaten des Tages waren überwiegend positiv: Sowohl der Michigan-Index zum Verbrauchervertrauen als auch die Industrieproduktion in China fielen über den Prognosen aus. Derzeit gebe es keine Anzeichen für eine stärkere Korrektur, hiess es im Handel. Die Stimmung sei einfach zu gut. Ob die anstehende Eurex-Verfallswoche eine Trendwende bringe, bleibe indes abzuwarten.


Der SMI-Index der Schweizer Blue Chips schloss am Freitag um 0,40% höher auf 6’232,99 Punkten (Tageshoch: 6’241). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,27% auf 964,48 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,43% auf 5’382,52 Zähler.


Als Tagessieger gingen am Freitag Zykliker wie OC Oerlikon (+3,2%) und Geberit (+3,3%) aus dem Handel. Die Oerlikon-Papiere dürften dabei von guten Nachrichten aus der Solarsparte Unterstützung gefunden haben. Oerlikon Solar sei mit anderen Unternehmen für erneuerbare Energien im US-Bundesstaat Michigan für den Umbau von Produktionsstätten des Autobauers Ford involviert, teilte das Unternehmen mit.


Adecco legten mit 3,2% ebenfalls deutlich an Wert zu. Die Analysten von Natixis hatten die Titel auf «Add» von «Reduce» erhöht; sie sehen im Schlüsselmarkt Frankreich erste Anzeichen einer Stabilisierung. Syngenta (+2,4%) erholten sich von den Verlusten des Vortages, als eine Prognosesenkung des Konkurrenten Monsanto zu Kurseinbussen geführt hatte. In der Folge haben Analysten aber verteidigende Kommentare für den Schweizer Agrochemiekonzern abgegeben.


Im Finanzsektor gab es zu Wochenschluss uneinheitliche Tendenzen. Credit Suisse kletterten um 2,4% in die Höhe. Marktbeobachter sprachen von Umschichtungen aus den Papieren der Konkurrenten UBS (-0,3%) und Deutsche Bank. Bei den Versicherer büssten Swiss Re (-2,8%) nach einer Rückstufung durch Merrill Lynch deutlich an Terrain ein, während ZFS um 0,8% dazugewinnen konnten.


Die Aktien von Julius Bär gewannen 0,8%. Im Bieterwettbewerb um die Privatbankaktivitäten der niederländischen ING bleibe Julius Bär nach dem Ausscheiden von Standard Chartered mit HSBC und der DBS Group weiter im Rennen, hiess es. Es bestehe nun die Gefahr, dass der Preis weiter in die Höhe klettern und am Ende zu hoch ausfallen könnte, befürchten Händler.


Das Schwergewicht Nestlé stützte den Gesamtmarkt mit einem Kursplus von 1,0%. Dagegen schlossen Novartis (+0,1%) nur leicht im Plus und Roche gaben gar 0,3% ab.


ABB verloren am Investorentag 0,8%. Viele Anleger hätten sich wohl zu viel von der Veranstaltung versprochen, sagten Beobachter mit Blick auf die starke Hausse der ABB-Aktie in den letzten beiden Tagen. ABB diskutierte aber nicht den aktuellen Geschäftsgang, sondern vielmehr die Langfristziele.


Weiter unter Druck standen die Luxusgüteraktien von Swatch (-0,4%) und Richemont (-1,6%). Petroplus (-1,1%) gaben nach Kursavancen in den letzten Tage leicht nach.


Im breiten Markt stiegen Airesis nach Halbjahreszahlen um 34,6%. Bei Arpida (+20,5%) kam es zu Anschlusskäufen. Das Pharmaunternehmen hatte am Vortag den Zusammenschluss mit dem Biotechnologieunternehmen Evolva kommuniziert und an der Börse stark zugelegt.


Derweil profitierten Gurit (+5,1%) von einer Kurszielerhöhung durch die UBS. Meyer Burger schloss die Kapitalerhöhung erfolgreich ab und die Papiere legten um 2,7% zu.  (awp/mc/pg/34)

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