CH-Schluss: Konsolidierung zu Wochenschluss – Schwergewichte belasten

Die Konsolidierung hatte sich bereits zu Handelsbeginn abgezeichnet. In der Folge weiteten sich die Abgaben stetig aus, und auch am Nachmittag entspannte sich die Lage an den internationalen Börsenplätzen nach US-Konjunkturdaten nicht. Der Arbeitsmarktbericht traf in etwa die Erwartungen von Ökonomen und konnte die Indizes nicht nachhaltig stützen. Als Belastungsfaktor wurden gar die Daten des ISM Index Services, das Stimmungsbarometer für den Dienstleistungssektor in den USA, gewertet.


Bis Handelsschluss gab der SMI 2,62% oder 135,54 auf 5’042,99 Punkte nach. Im Vergleich zur Vorwoche hat der SMI jedoch mit 3,5% im Plus geschlossen. Seit Anfang Jahr verlor der Leitindex indessen um 8,9%. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI ging am Freitag «nur» mit -1,11% auf 728,95 Zählern aus dem Handel, was mit dem geringeren Einfluss der schwergewichtigen Valoren begründet werden kann. Der Gesamtmarkt gab, gemessen am SPI, 2,14% auf 4’247,68 Stellen ab.


Sehr schwach schlossen im Bluechips-Segment Novartis (-3,3% auf 42,74 CHF) und Roche (-4,6% auf 152,90 CHF). Belastende Nachrichten zu den beiden Unternehmen gab es keine. Vielmehr begründeten Händler die Kursverluste mit Gewinnmitnahmen und der allgemeinen Sektorschwäche.


Zuletzt gemachte Gewinne abgeben mussten auch Nestlé (-2,5% auf 38,48 CHF) oder Credit Suisse (-5,2% auf 37,34 CHF). Mit den grössten Abgaben gingen allerdings Syngenta (-7,1% auf 221,30 CHF) und Lonza (-6,3% auf 105,00 CHF) aus dem Handel. Bei Syngenta wurden die Verluste mit negativen Rückschlüssen aus den am Vortag publizierten Quartalszahlen des Konkurrenten Monsanto begründet.


Es gab aber auch Lichtblicke am Schweizer Markt. So kletterten Givaudan nach Publikation der Quartalsumsätze um 12,2% auf 654,50 CHF in die Höhe. Weniger die Zahlen sondern vielmehr der bestätigte Ausblick 2009 hätten dafür den Ausschlag gegeben. Ausserdem sei im Vorfeld bereits viel Negatives in den Kurs eingepreist worden.


Einen Kurssprung um 11,6% auf 48,00 CHF verzeichneten OC Oerlikon. Dies geschah ohne eigentliche Unternehmensnachrichten. Adecco (+3,6% auf 39,28 CHF) zogen einen Tag nach dem angekündigten CEO-Wechsel weiter an. Die Titel hatten bereits am Donnerstag um fast 5% höher geschlossen.


Ebenfalls klar fester gingen bis zum Schluss die Versicherer Bâloise (+5,1% auf 81,45 CHF) und Swiss Re (+2,7% auf 22,02 CHF) um. Die Analysten von Cheuvreux hatten das Rating für Swiss Re auf «Outperform» angehoben.


Die Aktie der UBS (+0,7% auf 11,90 CHF) haben auf die Nachrichten zum Stabilisierungsfonds der SNB kaum reagiert. Die SNB habe den Transfer toxischer Papiere der Grossbank in den Fonds abgeschlossen, hiess es. Der Vermögenstransfer belaste die UBS-Rechnung im ersten Quartal mit ungefähr 300 Mio USD.


Im breiten Markt schlossen Dufry mit -1,8%, nachdem sie zuvor noch deutlicher nachgaben. Die Zahlen für 2008 seien durchzogen ausgefallen, zum Ausblick äusserte sich das im Duty-Free-Geschäft tätige Unternehmen verhalten. Zehnder (-0,7%) bewegten sich nach der Zahlenpublikation kaum.


Dagegen legten StarragHeckert um 8,5% zu, nachdem sich das Unternehmen positiv zur Geschäftsentwicklung geäussert hatte. Austriamicrosystems (AMS) gewannen 8,7% dazu. Die Anteilseigner hatten an der Generalversammlung gegen die Ausschüttung einer Dividende, aber für einen Gewinnvortrag gestimmt.


Newron wurden am Tag nach der Zahlenpublikation um 5,0% zurückgenommen. Die Bank Vontobel hatte das Kursziel massiv gekürzt. Barry Callebaut verloren einen Tag nach den Zahlen und des CEO-Abgangs 4,2%. (awp/mc/ps/30)

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