CH-Schluss: Kursavancen in der zweiten Handelshälfte
Nach leicht festeren Kursen am Morgen konnte der Leitindex in der zweiten Handelshälfte die Gewinne deutlich ausbauen. Einerseits trieben die Spekulationen um einen möglichen Käufer aus Korea für die angeschlagene Investmentbank Lehman Brothers die Kurse von Finanztiteln wie UBS in die Höhe. Andererseits stützte die Rede von Fed-Chairman Bernanke, der trotz erneut gestiegener Inflationsraten offenbar keine Anhebung der Leitzinsen plant.
Der SMI legte um 1,34% oder 93,59 Stellen auf 7’094,12 Punkte zu. Im Vergleich zur Vorwoche resultierte trotzdem ein Minus von 2,0%. Der 30 Titel umfassende SLI stieg um 1,58% auf 1’058,17 Punkte und der breite SPI um 1,28% auf 5’939,95 Einheiten
Am Ende standen UBS (+4,8% auf 22,86 CHF) im SMI/SLI-Tableau zuoberst. Das Interesse der Korean Development Bank an Lehman Brothers hat bei UBS am Nachmittag zu einem Kurssprung verholfen. Bereits zuvor führte die gute Stimmung bei Finanzwerten zu Kursavancen von über 2%. Auch CS waren mit plus 2,3% auf 50,05 CHF gesucht.
Die Assekuranzwerte legten ebenfalls überdurchschnittlich zu, so standen am Ende Bâloise mit 2,5% auf 102,80 CHF, ZFS mit 2,2% auf 280,25 CHF, Swiss Re mit 2,0% auf 67,00 CHF und Swiss Life mit 2,0% auf 229,00 CHF im Plus. Bei Swiss Re lasteten zunächst Gerüchte um mögliche Abschreibungen auf den Aktien, ehe noch vor dem Mittag die Trendwende folgte.
Weit oben in der Tabelle standen aber auch Swatch (+4,4% auf 259,50 CHF) und Richemont (+3,0% auf 62,75 CHF), nachdem am Vortag schwache Zahlen zu den Uhrenexporten auf den Luxusgüteraktien lasteten.
Einen ziemlich deutlichen Kurssprung verzeichneten auch die normalerweise eher defensiven Swisscom (+3,0% auf 347,75 CHF). Swisscom hat von der Weko für das Natel-Abonnement in Verbindung mit einem Breitbandanschluss grünes Licht erhalten.
Bei den Schwergewichten retteten sich Nestlé (+0,2% auf 48,30 CHF) und Roche (+0,6% auf 183,10 CHF) in die Gewinnzone, während Novartis (+0,8% auf 60,65 CHF) die bescheidenen Gewinne vom Nachmittagshandel noch ausbauten.
Auf der Verliererseite waren am Ende nur noch Petroplus (-2,3% auf 46,70 CHF) und Ciba (-0,8% auf 25,62 CHF) zu finden.
Am breiten Markt legten Sulzer nach soliden Halbjahreszahlen um 2,4% zu. Der Pumpenhersteller hat mit den vorbörslich vorgelegten Zahlen zwar beim Umsatz die Prognosen nur annähernd getroffen, bei der Margenentwicklung jedoch positiv überrascht.
Interroll avancierten nach einem grösseren Auftrag der finnischen Post um 3,6%.
Santhera gaben dagegen um 6,3% nach. Die Abgaben wurden vor allem auf die Unsicherheiten im EU-Zulassungsverfahren für Idebenone bei Friedreich-Ataxie (FA) sowie Verzögerungen bei Phase-II/III-Studien für diese Medikament bei Duchenne-Muskeldystrophie zurückgeführt.
Die Aktien der aus dem Zusammenschluss der Hiestand mit der irischen IAWS entstandenen Aryzta wurden am Freitag zum ersten Mal gehandelt. Aryzta haben den Handel bei 57,70 CHF eröffnet und notierten am Schluss bei 64,00 CHF deutlich höher. (awp/mc/gh/34)