Diese wurden gestützt von den ins Plus drehenden US-Aktien. Getragen wurde der Leitindex vor allem von der magistralen Performance der Schwergewichte Novartis und Roche verbunden mit der Suche der Investoren nach sicheren Anlagen.
Keinen Abbruch taten der Stimmung am hiesigen Markt verschiedene eher enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA. Die Nachfrage nach defensiven Werten habe den SMI dank deren grosser Gewichtung auch besser abschneiden lassen als andere europäische Märkte, hiess es in Marktkreisen.
Der SMI kletterte schliesslich um 381,09 Punkte oder 6,66% auf 6’099,62 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 14,1%. Der 30-Titel umfassende SLI legte wegen der beschränkten Gewichtung der Schwergewichte lediglich 4,37% auf 854,51 Punkte zu und der breitere SPI um 5,8% auf 5’031,6 Punkte.
Für einmal stahlen die Pharmaaktien den Banken die Schau: Novartis verteuerten sich um 12,0% auf 59,50 CHF und Roche um 10,4% auf 175,50 CHF. Damit lagen die beiden Titel an der Tabellenspitze. Novartis wird am Montag Zahlen vorlegen, Roche am Dienstag.
Im Berufshandel wurde das Kaufinteresse in diesen Papieren auf eine Stärke im gesamten europäischen Pharmasektor zurückgeführt. Einerseits sei die Branche aufgrund ihres defensiven Charakters und andererseits aufgrund der hohen Barmittelbestände bei den jeweiligen Unternehmen attraktiv. Der Kurseinbruch in der ersten Wochenhälfte werde inzwischen als günstige Kaufgelegenheit betrachtet, hiess es.
Für die Stärke des SMI waren aber auch weitere defensive Werte wie Nestlé (+7,3% auf 43,92 CHF) und Swisscom (+11,3% auf 350 CHF) verantwortlich. Swisscom schoben sich noch zwischen Novartis und Roche und profitierten unter anderem von zuversichtlichen Aussagen des Finanzchefs in einem Interview mit AWP.
Nur knapp hinter dem Gesamtmarkt hielten sich Richemont (+6,3% auf 41,50 CHF), Swatch (+5,7% auf 182,90 CHF) oder ABB (+5,4% auf 16,85 CHF).
Von den Banken legten CS (+6,6% auf 48,50 CHF; Wochenplus 41%) und Julius Bär (+3,0% auf 45,66 CHF) klar zu.
Im Gegensatz dazu wurden UBS (-4,9% auf 18,16 CHF) abgestossen. Der Titel wurde im Nachgang des Einstiegs des Bundes von zahlreichen Kurszielsenkungen und kritischen Kommentaren in der Presse belastet. Analysten bemängelten unter anderem den starken Geldabfluss bei der UBS. Ausserdem hat die Standard & Poor’s das Kreditrating von UBS wegen der geringeren Gewinnaussichten auf eine mögliche Herabstufung hin in den Status «CreditWatch» versetzt. Die Stützungsmassnahmen des Bundes wurden von S&P dagegen begrüsst.
Schwächer als der SMI aber noch immer ganz passabel waren auch die Avancen von Aktien wie Synthes (+4,4% auf 143 CHF), Givaudan (+4,2% auf 775 CHF) oder Adecco (+4,2% auf 40,56 CHF). Adecco hatte am Vorabend ein Sparprogramm in Frankreich angekündigt.
Nebst UBS gehörten OC Oerlikon (-3,7% auf 109,40 CHF), Syngenta (-3,0% auf 162,90 CHF) oder Kühne + Nagel (-2,1% auf 62 CHF) zu den wenigen Verlierern. Auch Kühne + Nagel wird am Montag Zahlen vorlegen.
Im breiten Markt fielen Precious Woods nach einer Gewinnwarnung um 9,1% zurück. Klar waren auch die Abgaben bei Gottex (-8,2%) oder Infranor (-7,5%). Dafür verzeichneten Schlatter (+16,3%), Orascom (+10,7%) oder Edipresse (+10,3%) eine markante Erholung. (awp/mc/gh/34)