CH-Schluss: Leicht fester – US-Daten beleben Nachfrage
Ebenfalls positiv ausgewirkt hatten sich Äusserungen des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet, der für 2010 eine schrittweise Erholung der Wirtschaft im Euro-Raum sieht und die Konjunktur weiterhin mit geldpolitischen Massnahmen stützen will.
In den USA waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich gesunken. Zudem war im dritten Quartal die Produktivität in den USA ausserhalb des Agrarsektors markant stärker gestiegen erwartet, was den Konjunkturhoffnungen wieder Auftrieb verliehen hatte.
Der SMI schloss um 0,29% höher auf 6’285,20 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,14% auf 956,44 Punkte; der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann um 0,31% auf 5’412,69 Punkte.
Die heutigen Quartalsabschlüsse stiessen auf ein gemischtes Echo. Adecco (+2,0%) reagierten mit einem Kursanstieg auf die Ergebnisse für das dritte Quartal 2009, die sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBITA und Reingewinn teilweise deutlich über den Erwartungen lagen. Bereits seit Mitte August sehe er von Woche zu Woche eine Verbesserung, sagte CEO Patrick De Maeseneire in einem Interview mit AWP. Das Aktienresearch von Standard & Poor’s hat die Adecco-Titel in der Folge auf «Buy» von «Sell» herauf gestuft.
Die prozentual grössten Avancen verbuchten nach Anschlusskäufen jedoch Clariant (+4,5%), auch nach Anschlusskäufen zogen Syngenta (+1,7%) deutlich an.
Eine Stütze boten dem Markt auch Nestlé (+1,8%), Roche (+0,6%) und Novartis (+0,4%). Nestlé vermochten nach einer kurzen Korrektur wieder an die bereits seit längerem anhaltende Aufwärtstendenz anzuschliessen. Die beiden Pharmatitel hätten von der Erhöhung der Prognosen durch den Konkurrenten Merck profitiert, hiess es unter Marktbeobachtern. Auch Actelion (+0,6%) profitierten davon.
Die rote Laterne im SMI fassten dagegen ZFS (-3,8%). Dem Versicherer gelang beim Betriebsgewinn zwar mehr oder weniger eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen. Der Reingewinn blieb hingegen klar hinter den Markterwartungen zurück. Die Combined Ratio fiel leicht schlechter und die Eigenkapitalentwicklung besser aus als erwartet.
Hingegen konnten Swiss Re (+1,1%) klar zulegen. Die Münchner Rück hatte am Morgen überraschend schwache Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und die Erwartungen für das Gesamtjahr gedämpft. Laut Händlern dürften Investoren von Münchner Rück auf Swiss Re umgestiegen sein.
Die beiden Grossbanken (CS: -1,4%; UBS: -1,2%) belasteten hingegen.
Unter den weiteren Firmen, die heute ihren Q3-Abschluss vorgelegt hatten, verbilligten sich Petroplus um 3,1%. Die Zahlen der Raffineriebetreiberin für das dritte Quartal 2009 wurden von Analysten negativ bewertet.
SGS (-1,9%) wurden von den vom Branchennachbarn Bureau Veritas, der insgesamt enttäuschende Q3-Umsatzzahlen ausgewiesen hatte, nach unten gezogen.
In der zweiten Reihe waren Schlatter (+8,5%) trotz einer Gewinnwarnung gesucht. Das Unternehmen rechnet 2009 mit einem Gewinneinbruch von um rund die Hälfte. Zehnder (+8,3%) erlebten einen Höhenflug, nachdem das Unternehmen zuversichtliche Prognosen für 2009 vorgelegt hatte. Valartis (+6,3%) profitierten von Aussagen ihres CEO in der Presse, wonach sich das Geschäft weiter belebe und die Bank weiterhin kräftig wachsen wolle.
Auch Panalpina (-1,0%) notierten nach den Vorlage der Zahlen leichter. Der Logistikkonzern leidet weiterhin unter dem ungünstigen Umfeld und konnte mit seinem Ausblick nicht überzeugen.
LEM (-1,7%) profitierten zunächst von Halbjahreszahlen, gaben dann jedoch die anfänglichen Gewinne wieder ab. LifeWatch (-1,0%) verlieren nach Vorlagen von Zahlen. (awp/mc/pg/34)