Unter den einzelnen Branchen waren vor allem konjunktursensitive Valoren gesucht. Aber auch die meisten Finanztitel schlossen mit Gewinnen. Die defensiven Indexschwergewichte boten dem Markt ebenfalls eine Stütze. Insgesamt herrschte Marktteilnehmern zufolge eine gewisse Nervosität im Vorfeld der US-Kongresswahlen und der anstehenden Aussagen der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik. Anleger hoffen, dass die sehr expansive Geldpolitik noch weiter gelockert wird.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,50% höher auf 6’504,72 Punkten. Das Tageshöchst lag bei 6’517 und der Tiefstand bei 6’463 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,59% auf 1’006,47 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,50% auf 5’783,60 Punkte.
Die prozentual grössten Kursgewinne im SMI/SLI erzielten Kühne+Nagel (+3,0%) und Holcim (+2,8%). Aussagen der indischen Holcim-Tochter ACC zum Monat Oktober seien ermutigend ausgefallen, hiess es im Handel. Ausserdem würden Deckungskäufe die Titel stützen.
Gesucht waren auch Adecco (+2,3%), Geberit (+1,6%), SGS (+1,6%) oder Syngenta (+1,2%). In den Titeln des Temporärarbeit-Konzerns stützten gemäss Händler ermutigende Prognosen der Konkurrenz. Bei SGS begrüssten Analysten den Kauf der auf Analysen spezialisierten britischen M-Scan Group. Allerdings sei die Übernahme zu klein, um die Gewinnschätzungen wesentlich zu beeinflussen.
Unter den defensiven Titeln fielen Actelion (+1,6%) auf. Die Titel des Pharma-Unternehmens seien nach in der Vorwoche abbröckelnden Kursen wieder gesucht gewesen, hiess es im Handel. Die Schwergewichte Roche (+1,0%) stützten den Markt; Novartis (+0,4%) legten etwas weniger zu. Novartis hat in den USA eine Zulassungserweiterung für das Krebsmedikament Afinitor erhalten.
Unter den Finanzwerten fielen Swiss Life (+1,1%) mit Avancen und Julius Bär (-3,7%) mit Verlusten auf. Bei den Abgaben in Julius Bär vermuteten Händler einen grösseren Verkaufsauftrag einer angelsächsischen Fondsgesellschaft. Zudem sei es nach den Avancen der Titel im Oktober zu Gewinnmitnahmen gekommen. Zulegen konnten hingegen Credit Suisse (+0,5%) oder ZFS (+0,5%). Swiss Re (+0,1%) und Bâloise (+0,2%) schlossen wenig verändert.
Bei der UBS (-0,2%) hatte sich übers Wochenende CEO Oswald Grübel in den Medien zu Wort gemeldet. Die Grossbank will gemäss Grübel wieder grössere Risiken eingehen. Nur so könne die Bank im Investment-Banking in die hohen Gewinnsphären zurückkehren und mit den Konkurrenten mithalten.
Petroplus (-2,0%) legt Mitte dieser Woche die Q3-Daten vor. Ausserdem sind offenbar die Blockaden und Streiks an französischen Häfen beendet worden, womit die Produktion in den Petroplus-Raffinerien in Petit Couronne und Cressier wieder aufgenommen werden dürfte. Die Aktie konnte allerdings nicht davon profitieren.
Nobel Biocare (-1,8%) lagen vor der Publikation der Quartalszahlen – ebenfalls Mitte Woche – im Angebot. Zudem wurde in der Wochenendpresse über eine nun verkürzte «Gnadenfrist» für den CEO Domenico Scala spekuliert.
Im breiten Markt gaben Schmolz+Bickenbach um 61,2% oder 11,17 CHF auf 7,08 CHF nach. Die Aktien wurden allerdings am Montag im Rahmen der geplanten Kapitalerhöhung ohne die Bezugsrechte gehandelt. Die noch bis kommenden Freitag handelbaren Bezugsrechte schlossen auf 5,48 CHF, so dass sich der Verlust der Aktie ex Bezugsrecht auf 12,1% reduziert. Zwar werde mit der Kapitalerhöhung und mit den neu ausgehandelten Kreditfazilitäten die Finanzierung bis Ende 2012 sichergestellt, hiess es in einem Kommentar. Das Vertrauen der Anleger bleibe jedoch beschädigt.
Die grössten Gewinner im breiten Markt waren die an den Vortagen verschmähten Acino (+5,4%). (awp/mc/ps/24)