CH-Schluss: Leicht freundlich – Synthes gefragt
Hierzulande standen Synthes nach sehr gut aufgenommenen Quartalszahlen mit einem Kurssprung im Fokus. Am Nachmittag richteten sich die Blicke der Anleger zudem auf die UBS. Im Rechtsstreit mit den USA gab es bisher keine Einigung, wie bei einer Telefonkonferenz der involvierten Parteien verlautete. Sollte bis Freitag keine Lösung vorliegen, startet der Prozess wie geplant am Montag.
Der SMI gewann 0,42% auf 5’787,19 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI avancierte 0,71% auf 862,58 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,40% auf 4’973,16 Punkte.
Synthes (+9,4%) gingen als Spitzenreiter unter den 30 Bluechips aus dem Handel. Am Markt wurden die Halbjahreszahlen der Medizinaltechnikerin als erfreulich gewertet, insbesondere nach dem enttäuschenden Erstquartalsausweis. Angetan zeigten sich die Analysten insbesondere von der Umsatzerholung im nordamerikanischen Markt, von der Margenentwicklung sowie von der wieder eingesetzten Prognose für das Gesamtjahr.
UBS (-1,3%) gerieten im Lauf des Tages leicht unter Druck. Der Steuerstreit zwischen der Grossbank und den USA geht weiter, das zuständige Gericht in Miami räumte den Parteien eine weitere Frist für eine aussergerichtliche Einigung ein. Falls bis Freitag keine Lösung vorliegt, beginnt der Prozess am kommenden Montag. Es sei also weiter Abwarten angesagt, hiess es dazu im Handel.
Zudem hat sich ein weiterer US-Kunde der Grossbank in den USA der Steuerhinterziehung schuldig bekannt. Weil dieser einen «hohen Schweizer Regierungsbeamten» der Bestechung bezichtigte, reichte die Eidgenössische Steuerverwaltung Strafanzeige gegen Unbekannt ein.
Julius Bär (+1,1%) profitierten dagegen von diversen Kurszielerhöhungen wogegen CS (-0,2%) gegen Handelsende in die Verlustzone fielen. Top-Manager der Grossbank haben am Montag Aktien im Wert von rund 20,6 Mio CHF verkauft, wie aus den veröffentlichten Management-Transaktionen der SIX Swiss Exchange hervorging.
Vor dem morgigen Zahlenausweis und nach guten Zahlen des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns Bayer stiegen Clariant (+2,1%) überdurchschnittlich. Givaudan (+2,9%) legten ebenfalls klar zu.
Am stärksten entwickelten sich hinter Synthes indes Logitech (+4,1%), ZFS (+3,4%) und Holcim (+3,2%) nach einer Kaufempfehlung durch die UBS. ABB (+2,0%) erhielten von einem Grossauftrag über 540 Mio USD in Brasilien Auftrieb.
Adecco (-0,5%) wurden dagegen von den Quartalszahlen des Konkurrenten Randstad zurückgebunden. Bei SGS (-0,8%) verwiesen Marktakteure auf das eher enttäuschende Resultat des Konkurrenten Bureau Veritas. Lonza (-1,5%) waren ohne News grösster Verlierer.
Im breiten Markt waren SHL (+12,9%) und Day Software (+7,0%) nach der Ergebnispublikation stark gesucht. AMS (+7,7%) und EFG International (+7,3%) zeigten sich nach dem Zahlenausweis Anfangs Woche erholt.
Die Titel von APEN rücken bei sehr hohen Volumen um 28,7% vor. Die Beteiligungsgesellschaft könne sich keinen Reim auf den Kursanstieg machen, hiess es auf Anfrage. (awp/mc/pg/34)