CH-Schluss: Leicht freundlich – Wenig Impulse

Einem zaghaften Ausflug ins Plus gegen Mittag folgte am Nachmittag ein kurzer Taucher infolge schwacher US-Daten und abbröckelnder Kursen an der Wall Street. So lasteten unter anderem die unter den Erwartungen liegenden US-Auftragseingänge und die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe auf dem Markt. Bis zum Handelsschluss in Europa baute die US-Börse wieder einen Teil der Verluste ab.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 0,25% fester auf 6’337,72 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,29% auf 980,36 Zähler vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,28% auf 5’609,71 Stellen.


Nobel Biocare (+4,3%) setzten ihre Vortagesgewinne an der SMI/SLI-Spitze fort. Die Titel werden – wie auch Sonova (unv.) – von Merrill Lynch seit kurzem wieder abgedeckt, jeweils mit der Einstufung «Neutral». Anleger hätten sich wieder verstärkt konjunkturabhängigen Medizinaltechnikaktien zugewandt, hiess es im Berufshandel. Auch hätten die jüngsten Kursavancen Marktteilnehmer mit ihren Baisseengagements in Nobel Biocare auf dem falschen Fuss erwischt, was die Deckungskäufe erkläre.


Deutliche Kursgewinne verzeichneten auch Transocean (+2,8%). Die Valoren hätten zum einen davon profitiert, dass das Bohrloch im Golf von Mexiko endgültig versiegelt werden soll, meinten Händler. Es gebe eine von den USA ausgehende Branchenerholung. Petroplus (+2,1%) waren ebenfalls gefragt. Beide Unternehmen legen morgen Mittwoch ihre Halbjahreszahlen vor.


Auch Swisscom informiert dann über den jüngsten Geschäftsverlauf, die Aktie schloss mit -0,1% kaum verändert. Die Mehrheit der Analysten erwartet ein gutes Quartal. Die positiven Trends dürften sich insbesondere im Schweizer Geschäft fortgesetzt haben, so der Tenor. Am Nachmittag gab Wettbewerber Orange bekannt, eine Klage vor der ComCom gegen den Telekomkonzern im Zusammenhang mit Durchleitungsgebühren zu prüfen.


Clariant (+2,8%) waren sehr gesucht, Lonza (+1,4%) und Actelion (+1,0%) konnten ebenfalls zulegen.


Unter den Index-Schwergewichten notierten Roche (+1,4%) fester und Novartis (+0,5%) gut gehalten. Nestlé (unv.) litten zeitweise unter dem als enttäuschend gewerteten Zahlenausweis des US-Konsumgüterherstellers Procter & Gamble.


Bei Swatch (-0,3%) setzten sich leichte Gewinnmitnahmen fort. Neuste Detailhandelszahlen für Hong Kong wurden in Analystenkreisen grundsätzlich als positiv beurteilt, wenn sich auch eine Wachstumsverlangsamung zeigte. Richemont verloren mit 1,0% deutlicher und bildeten das Schlusslicht im SMI/SLI.


Die Bankenwerte CS (+0,5%), UBS (-0,4%) und Julius Bär (-0,4%) tendierten uneinheitlich. Die Assekuranzen präsentierten sich mit Ausnahme von ZFS (-0,4%) freundlich, der Versicherer legt gemeinsam mit Swiss Re (+0,3%) am Donnerstag Zahlen vor.


Grössere Verluste ohne News gab es noch bei Geberit (-0,5%) und Logitech (-0,5%).


Im breiten Markt berichtete einzig AFG (unv.) über die Rückkehr in die Gewinnzone im ersten Halbjahr. Das Unternehmen erfüllte zwar die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und EBIT, enttäuschte aber beim Reingewinn.


Grössere Kursgewinne erzielten Basilea (+5,4%) – zwar ohne News, aber bei höheren Umsätzen. Auch Schulthess (+5,5%) und WTG (+5,4%) konnten deutlich zulegen, während Edisun (-5,5%) und ADB (-4,5%) zu den grössten Verlierern zählten. (awp/mc/ps/29)

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