Am Nachmittag ging der Gesamtmarkt per Saldo wieder leicht nach unten. Die US-Aktien boten am Nachmittag keine nachhaltige Stütze. Nach einem freundlichen Start fielen die Indizes an der Wall Street ins Minus zurück, was auch die europäischen Börsen einige Punkte kostete. Der Blick sei grundsätzlich weiter sorgenvoll auf die Entwicklung vor allem der Konjunktur in den USA gerichtet gewesen, hiess es in Marktkreisen. Nach zwei Wochen mit nachgebenden Kursen hätten die Kurse allerdings ein Niveau erreicht, welches vermehrt wieder zum Einstieg gelockt habe.
Das Blue-Chips-Barometer SMI zog um 0,38% auf 6’209,45 Punkte an. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) erhöhte sich um 0,42% auf 946,16 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,39% auf 5’494,92 Punkte.
Hinter dem Tagessieger Transocean (+2,4%) verteuerten sich UBS (+1,9%) und CS (+1,0%) sowie Bâloise (+1,3%) am meisten. Bâloise wird am kommenden Donnerstag als letztes Bluechip-Unternehmen die Halbjahreszahlen vorlegen. Insgesamt profitierten die Finanzwerte wie oft am meisten von der zu Wochenbeginn etwas freundlicheren Grundstimmung.
UBS dürften zudem von Hintergrundberichten etwas Unterstützung erhalten haben, wonach sich ein baldiges Ende der juristischen Auseinandersetzung mit den USA abzeichnet. Weiter gab die UBS am Montag das Engagement als weltweiter Sponsor der Autorennserie Formel 1 bekannt.
Weitere Finanzaktien wie Julius Bär (+0,7%), Swiss Life (+0,6%) und ZFS (+0,2%) gewannen etwas moderater, Swiss Re (-0,4%) gehörten gar zu den wenigen Verlierern.
Um 1% zogen Swisscom an, während Geberit (+0,9%) und Syngenta (+0,8%) dicht dahinter folgten.
Swatch (+0,5%) beendeten die Sitzung im breiten Mittelfeld. Im Zusammenhang mit Swatch ist in der Wochenendpresse ein Interview mit der neuen Swatch-Präsidentin Nayla Hayek erschienen, welche sich betont zuversichtlich geäussert hat, in bester Hayek’scher Familientradition.
Eine Stütze für den Gesamtmarkt waren zum Schluss Nestlé (+0,6%), wogegen ABB (+0,1%) kaum einen Beitrag leisteten und Novartis (-0,2%) und Roche (-0,6%) gar einen negativen. Roche hat im Diagnostik-Bereich einen Zukauf in den USA zum Preis von 100 Mio USD getätigt, welchem allerdings kaum Kursrelevanz zugestanden wurde.
Weiter Verlierer waren Clariant (-1,9%), Givaudan (-0,8%) oder Petroplus (-0,4%).
Im breiten Markt fielen Schaffner nach einer positiven Umsatz- und Gewinnwarnung um 1,2% zurück. Allerdings hatte sich die Aktie über die vergangenen drei Monate gesehen im Vergleich zum Gesamtmarkt sehr gut gehalten und auch den Abschwung von Ende Juni praktisch schadlos überstanden.
Bachem (-5,2%) gerieten zu Wochenbeginn erneut unter Druck, nachdem die Titel bereits am Freitag nach enttäuschenden Halbjahreszahlen deutlich an Terrain verloren hatten. Die Bank Vontobel hat das Rating für Bachem zurückgenommen.
Dagegen gewannen Oridion 1,7%. Das israelische Medizinaltechnikunternehmen hat im zweiten Quartal 2010 einen Umsatz und den Gewinn gesteigert und die bisherigen Prognosen erhöht. Die Vorgaben der Analysten wurden mit dem Zahlenausweis leicht übertroffen.
Deutliche Avancen verzeichneten etwa auch Villars (+9,4%), Walter Meier (+6,8%) oder Ascom (+5,1%). (awp/mc/ps/26)