Zudem dürften einige Anleger nach dem jüngsten Marktanstieg unabhängig von der Qualität der publizierten Zahlen ihre Gewinne eingestrichen haben.
Positiv äusserten sich Marktteilnehmer über die in den USA veröffentlichten Konjunkturdaten. Die überraschend aufgehellten Geschäftsaussichten im verarbeitenden Gewerbe im Bundesstaat New York und eine geringere Anzahl von Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sorgten für positive Impulse. Vor allem von den «New Orders» beim Empire-State-Index zeigten sich einzelne Analysten beeindruckt.
Der SMI verlor bis zum Schluss 0,35% auf 6’383,19 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,13% auf 990,23 Zähler und der Swiss Performance Index (SPI) um 0,32% auf 5’510,91 Punkte.
Die Genussscheine von Roche büssten am Ende 3,3% ein. Der Pharmakonzern hatte vorbörslich die Umsatzzahlen für die ersten neun Monate 2009 vorgelegt und dabei vor allem vom guten Absatz beim Grippenmedikament Tamiflu profitiert. Ohne Tamiflu habe die Dynamik im Vergleich zum Vorquartal etwas abgenommen, meinte ein Händler. Dabei sei vor allem in Novartis umgeschichtet worden. Diese verteuerten sich um 1,6%. Das sei wohl auch ein «Spielchen» vor dem Verfall, meinte der Händler.
Swiss Re (-3,6%) schlossen noch deutlicher im Minus. Dabei belastete eine Rückstufung von Merrill Lynch die Valoren des Rückversicherers. Die Experten der US-Investmentbank senkten ihr Rating auf «Underperform». Zudem reduzierten sie auch ihre Gewinnschätzungen, was zu einem leicht tieferen Kursziel von 46 (48) CHF führte. Verluste verzeichneten auch Bâloise (-1,0%) und ZFS (-0,2%), während Swiss Life (+1,3%) gesucht waren.
Anleger trennten sich von den meisten Bankenwerten. Credit Suisse (-1,7%), UBS (-0,8%) und GAM (-1,3%) gehörten zu den grössten Verlierern im SMI/SLI. Am Vortag hatten die Titel der Grossbanken noch von den guten Zahlen von JPMorgan profitiert, am Berichtstag ging es nun wieder etwas zurück. Julius Bär (+1,1%) schlossen im Plus.
Tiefer notierten die Titel der Hörgeräte-Herstellerin Sonova (-1,1%). Das Unternehmen hatte vorbörslich bekannt gegeben, dass es sich mit dem deutschen Bundeskartellamt auf eine Busse von 4,2 Mio EUR geeinigt hat.
An die Spitze von SMI/SLI katapultierten sich Swatch (+6,8%). Die Titel wurden dabei von positiven Aussagen des grössten chinesischen Uhrenretailers Xinyu Hengdeli beflügelt. Xinyu Hengdeli teilte mit, dass die Umsätze im laufenden Monat während der «Golden Week Holiday» gegenüber dem Vorjahr um 50% zugelegt haben. Zudem rechnet der Uhrenverkäufer mit einer steigenden Konsumnachfrage über die nächsten drei Jahre. Davon profitierten auch die Titel von Richemont (+4,7%), wenn auch nicht im gleichen Ausmass.
Syngenta (+1,0%) waren nach freundlichen Analystenkommentaren gesucht und setzten damit den Anstieg vom Vortag fort. Auch Clariant (+1,0%) fanden weiterhin Anklang bei den Investoren, nachdem die Konkurrentin BASF am Mittwoch besser als erwartete Ergebnisse präsentiert hatte.
Im breiten Gesamtmarkt teilte Walter Meier (+1,7%) mit, dass sie über einen Zeitraum von höchstens zwei Jahren Aktien für maximal 15 Mio CHF zurückkaufen will. Die Papiere würden zum Zweck der Kapitalherabsetzung erworben und nach Zustimmung der Aktionäre vernichtet.
Der CEO von Georg Fischer (+0,5%), Yves Serra, sieht den Abwärtstrend vorerst gestoppt, wie er in einem Interview mit AWP sagte. Eine Prognose für 2009 konnte er nicht geben, bezeichnete den Trend gegenüber dem ersten Halbjahr aber als positiv. (awp/mc/pg/29)