Vor allem die Abgaben bei den grosskapitalisierten Nestlé und Novartis drückten auf den SMI. In den USA war der Chicago Fed National Activity Index schwächer als erwartet ausgefallen, was auf eine abgeschwächte Wirtschaftsaktivität hinweist. Die US-Börse eröffnete anfänglich freundlich, rutschte dann aber im Handelsverlauf ins Minus. Händler verwiesen auf Gewinnmitnahmen bei dünnem Handelsvolumen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,26% tiefer auf 6’521,25 Punkten und der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,07% auf 1’028,47 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,14% auf 5’852,96 Punkte.
In der Schweiz richtete sich der Blick zunehmend auf die anhaltende Stärke des Frankens. So fiel die Gemeinschaftswährung kurz nach Mittag erstmals unter 1,2700 CHF. Der Franken profitierte dabei von Aussagen des SNB-Präsidenten Philipp Hildebrand am Wochenende in den hiesigen Medien, wonach der Euro bei einer Verschärfung der Schuldenkrise bis auf 0,50 CHF fallen könnte.
Belastend auf den SMI wirkten sich die Abgaben von Novartis und Nestlé (je -0,5%) aus. Novartis gab heute bekannt, dass in den nächsten fünf Jahren Investitionen von insgesamt 500 Mio USD in den russischen Gesundheitssektor geplant sind. Unter anderem will der Pharmakonzern in St. Petersburg eine neue pharmazeutische Serienproduktionsanlage errichten. Roche (-0,1%) verschafften dem SMI nur zeitweise Auftrieb.
ABB gewannen 0,3%. Das Unternehmen hatte am Morgen einen Auftrag von 580 Mio EUR in Europa vermeldet. Der Konzern stellt ein Hochspannungs-Gleichstromübertragungssystem (HGÜ) zwischen dem baltischen und dem nordeuropäischen Energiemarkt bereit.
Die Banken standen mit der Schuldenkrise in Europa weiterhin im Fokus. So schlug der weltgrösste Anleiheninvestor Pimco nach den jüngsten Gipfelbeschlüssen der EU-Regierungschefs Alarm. Die Titel zeigten sich uneinheitlich. Während Credit Suisse unverändert schlossen und Julius Bär um 0,1% an Boden gewannen, gaben UBS (-0,5%) nach. Die Versicherer hingegen präsentieren sich mit ZFS (+0,4%) und Swiss Re (+0,3%) fester. Swiss Life schlossen mit einem markanten Plus von 1,9% als einer der Top Drei unter den Bluechips.
Höher rangierten Sonova (+2,1%). Bei Adecco (+2,4%) verwiesen Marktbeobachter auf eine positive Studie aus dem Hause Sarasin.
Telekomkonzern Swisscom (Aktie +0,2%) gab am Morgen den Kauf der ICT-Dienstleisterin Axept mit einem Jahresumsatz von 26 Mio CHF bekannt. Mit der Übernahme werde das Knowhow im Bereich moderner, Software-basierter Kommunikationslösungen verstärkt, so die Swisscom.
Im breiten Markt rückten OC Oerlikon (+1,0%) in den Fokus. Das Solargeschäft des Industriebetriebs kommt offenbar in Schwung: Zwei Kunden bestellten bei Oerlikon Solar Equipment der neuen ThinFab Generation. Das Volumen des Auftrags liegt im unteren zweistelligen Millionen-Franken-Bereich. Analysten sprachen von kleinen Aufträgen mit grosser Signalwirkung.
Von Roll (Aktie: +0,8%) stellte für das laufende Jahr einen operativen Gewinn und einen Umsatz in der Höhe von 550 bis 570 Mio CHF in Aussicht. Analysten sprachen im Lichte dieser Angaben von einer Gewinnwarnung.
Austriamicrosystems (Aktie unverändert) hat am Bundespatentgericht in München in einer Patentangelegenheit gegen Melexis verloren, will jedoch einer Mitteilung vom vergangenen Freitagabend zufolge gegen den Entscheid Rekurs einlegen. Aus Sicht der Vontobel-Analysten hat das Unternehmen gute Chancen, den Fall zu gewinnen. Es bestehe in der Sache für die Titel kein Abwärtsrisiko, sondern nur ein Aufwärtspotenzial. (awp/mc/ps/26)