Dazu beigetragen hat auch die schwächere Eröffnung in den USA. Händler verwiesen zum Teil auf Gewinnmitnahmen. Zudem hätten die etwas durchwachsen ausgefallenen Quartalszahlen von grossen Industrieunternehmen zu Sorgen über die weitere Gewinnentwicklung und die Folgen einer möglichen Rezession geführt. Die Anleger seien deshalb eher vorsichtig und würden sich an der Seitenlinie aufhalten.
Zum Schluss verlor der SMI 30,98 Punkte oder 0,50% auf 6’185,48 Zähler. Der 30 Unternehmen umfassende gekappte Swiss Leader Index (SLI) notierte um 0,48% höher auf 874,95 Punkten und der breite Gesamtmarkt (SPI) sank um 0,37% auf 5’102,46 Zähler.
Im Fokus standen heute nach der Publikation des Drittquartalergebnisses die Papiere von Roche (-5,6% auf 170,3 CHF). Der Pharmakonzern hatte dabei die Erwartungen der Analysten nur knapp erfüllt und somit leicht enttäuscht. Angesichts der jüngsten Kursgewinne habe das Ausbleiben einer positiven Überraschung sowie das aktuelle Marktumfeld zu Gewinnmitnahmen geführt, sagte ein Händler.
Noch deutlichere Abgaben gab es im SMI/SLI nur noch bei Logitech (-8,8% auf 18,25 CHF). Die Herstellerin von Computerzubehör war mit den ausgewiesenen Quartalszahlen unter den Erwartungen des Marktes geblieben. Zudem musste das Unternehmen eine Gewinnwarnung publizieren und reduzierte dabei die Umsatz- und EBIT-Prognose für das Gesamtjahr deutlich. Mit Verlusten verabschiedeten sich aber auch Credit Suisse (-2,8% auf 48,50 CHF), SGS (-3,0% auf 1’120 CHF) oder Geberit (-2,8% auf 116,60 CHF).
Die Finanzwerte schlossen heute sehr unterschiedlich. Während Swiss Life (-1,3% auf 126,20 CHF) ebenfalls Verluste verzeichnete, waren Swiss Re (+11,8% auf 47,50 CHF) und Bâloise (+5,7% auf 56,45 CHF) die Tagesgewinner.
Rege Nachfrage gab es auch für Swatch (+5,1% auf 190,40 CHF). Der Uhrenkonzern profitierte von den einigermassen guten Uhrenexportzahlen. Branchenkollegin Richemont wurden erstmals als reines Luxusgüterunternehmen gehandelt, nachdem mit dem Spin-Off der Investmentgesellschaft Reinet die BAT-Beteiligung ausgelagert wurde. Richemont notierten bei Handelsschluss auf 25,90 CHF. Der letztbezahlte Kurs der «alten» Richemont am Montag lag bei 42,90 CHF (+3,4%).
Von der Zahlenpublikation profitieren konnten die Aktien von Actelion (+3,2% auf 57,40 CHF). Das Unternehmen zeigte sich für die Zukunft zuversichtlich. Neben Hauptprodukt Tracleer, welches gemäss den Analysten einen unerwartet hohen Umsatz erzielte, glaubt CEO Jean-Paul Clozel mit dem Schlafmittel Almorexant noch ein Weiteres Medikament mit Blockbuster-Potenzial zu besitzen. Almorexant würde den Markt für Schlafmittel revolutionieren, erklärte er gegenüber AWP. Eine Zulassung des Medikaments würde Actelion komplett verändern.
Auch aus der zweiten Reihe gab es mehrere Unternehmen, die ihre Zahlen präsentierten. Dabei fielen vor allem Mikron (+1,5%) auf. Das Unternehmen enttäuschte die Erwartungen des Marktes vor allem beim Bestellungseingang und musste zudem eine Gewinnwarnung publizierten. Diese Entwicklung sei aber bereits vom Markt eingepreist worden, sagte ein Händler. Am Markt wurde von einer Erleichterungsrally gesprochen.
Deutlich fester schlossen nach Zahlen Gottex (+7,3%) und Inficon (+4,0%) während die Aktien von EMS-Chemie (-0,9%) nicht profitieren konnten. (awp/mc/pg/34)