CH-Schluss: Leichtes Minus nach Gewinnmitnahmen, Actelion im Hoch
Als Highflyer entpuppten sich am Freitag Actelion dank der anhaltenden Übernahmespekulationen.
Ein wenig Bewegung, unter dem Strich aber kaum grosse Veränderungen, brachten am Nachmittag die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA. Diese fielen vor allem wegen des grossen Rückgangs der Beschäftigung eher enttäuschend aus. An der Börse gilt es nun dafür als ausgemacht, dass die amerikanische Notenbank ihre Geldpolitik schon bald noch weiter lockern wird. In diesem Umfeld stand der Dow Jones zu Europaschluss am Freitag leicht im Plus.
Der SMI schloss mit einem Minus von 0,19% bei 6’363,16 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein Plus von 1,3%. Der breite SPI verlor 0,13% auf 5’654,69 Punkte, wogegen der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) dank der beschränkten Gewichtung von Nestlé und Novartis 0,25% auf 981,35 Punkte gewann.
Wie bereits am Vortag gingen Actelion als Tagessieger hervor. Zog der Titel am Donnerstag noch um gut 5% an, waren es am Freitag gar 10,4%. Nach Informationen des «Wall Street Journal» (WSJ) hat der Actelion-Verwaltungsrat einen Sonderausschuss ins Leben gerufen, der sich mit den strategischen Alternativen des Biotechkonzerns befasst. Auch ein Verkauf sei nicht ausgeschlossen, schrieb das WSJ und berief sich auf gut informierte Kreise.
Als mögliche Käufer wurden von dem Blatt neben Roche auch Bristol-Myers Squibb, GlaxoSmithKline und Amgen genannt, während in hiesigen Marktkreisen zusätzlich noch Bayer und Novartis als mögliche Interessenten ins Spiel gebracht wurden. Actelion wollte sich zu den Übernahmegerüchten grundsätzlich nicht äussern, hielt gegenüber AWP aber an früheren Aussagen fest, wonach Actelion unabhängig bleiben wolle.
Im Sog von Actelion zogen auch Nobel Biocare (+4,5%) überdurchschnittlich an, wenn auch mit gebührendem Abstand.
Weiter fielen Syngenta (+4,1%) auf, welche von Übernahmespekulationen im Sektor etwas Auftrieb erhielten. Zwischen 1 und 2% lagen die Avancen von Lonza, Swiss Re, Swiss Life, Adecco und Transocean.
Das negative Vorzeichen des SMI war vor allem auf die Verluste von CS (-1,9%), Nestlé und ABB (je -0,8%) zurückzuführen. Barclays hatte die Aktien der CS nach Bekanntgabe der neuen Regularien für Schweizer Banken auf «Underweight» von zuvor «Equal-weight» abgestuft. Es gebe nun mehr Klarheit über den künftigen Kapitalbedarf, hiess es dazu. Während die UBS (Aktie -0,6%) bereits über ausreichend Kapital verfüge, benötige die CS bis 2012 noch etwas mehr.
Für Swatch (-0,8%) hat die ZKB hat das Rating für die Titel auf «Marktgewichten» von «Übergewichten» abgestuft. Wenn die Währungen auf dem aktuellen Niveau bleiben, werde Swatch Group 2011 auf der Umsatzebene einen negativen Währungseffekt von 4% haben, heisst es bei der Bank.
Im breiten Markt fielen Newron mit einem Minus von 8,6% auf. Das Unternehmen hat personelle Veränderungen im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung kommuniziert. Die Veränderungen hätten im Zusammenhang mit den erwarteten Studiendaten für Verunsicherung gesorgt, hiess es am Markt.
AFG büssten 1,5% ein nach der Ankündigung von Restrukturierungen im Heizkörper- und Küchengeschäft.
Auf der Gegenseite profilierten sich Tamedia mit einem Plus von 9,3%. Der Titel hatte schon stark begonnen, kletterte in der Schlussphase aber noch einmal deutlich nach oben.
(awp/mc/hfu/28)