CH-Schluss: Leichtes Minus – Volatilität wegen Eurex-Verfall

Etwas Rückwind erhielten die Märkte am Nachmittag von den US-Märkten, die klar positiv eröffneten. Als diese im Laufe der Sitzung ihre Gewinne aber wieder abgaben, fielen auch die hiesigen Kurse wieder zurück.


Ansonsten habe es kaum fundamentale Gründe für den bewegten Handelsverlauf gegeben, meinten Händler, das Geschehen sei mangels Unternehmensnews praktisch den ganzen Tag vor allem vom grossen Eurex-Verfall geprägt gewesen. In der Schlussauktion kam es – ebenfalls verfallsbedingt – bei einzelnen Titel nochmals zu starken Kursverschiebungen.


Das Blue Chips Barometer SMI verlor am Schluss 7,46 Punkte bzw. 0,16% auf den Stand von 4’787,17 Zählern (Tageshoch 4842, Tagestief 4721). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte dagegen 0,33% auf 688,22 Punkte zu, der breite Markt (SPI) schloss praktisch unverändert bei 4’032,30.


Im Wochenvergleich legte der SMI 1,3% zu und hat damit bereits die zweite Woche in Folge positiv abgeschlossen. Nach einem Gewinn von fast 10% in der Vorwoche ist die Korrekturbewegung allerdings etwas ins Stottern geraten. Einzig zu Beginn gab es nochmals kräftige Avance, ab Dienstag wurden dann bereits erste Gewinne mitgenommen. Die Bankenwerte UBS, CS und Julius Bär gewannen über die Woche gesehen allerdings alle zweistellig.


Grösster Gewinner unter den Blue Chips am Freitag waren Lonza mit einem Plus von 6,5% auf 120,10 CHF. Fundamentale Gründe dafür konnten Marktteilnehmer keine ausmachen. Relativ gut schnitten auch Finanztitel ab wie etwa CS (+4,6% auf 34,70 CHF), UBS (+3,4% auf 12,77 CHF) sowie Bâloise (+3,0% auf 72,85 CHF). ZFS (+1,9% auf 176,20 CHF) und Swiss Re (+1,5% auf 17,51 CHF) legten – wenn auch etwas weniger – ebenfalls klar zu. Hier dürften die Massnahmen der US-Notenbank zur Konjunkturstützung, die den Finanztiteln am Donnerstag viel Rückenwind gebracht haben, noch etwas nachwirken, meinten Händler. Bâloise hat zudem am Mittwoch relativ gute Zahlen 2008 abgeliefert, was ebenfalls noch für Käufe gesorgt haben dürfte.


Unter den Toptiteln vom Freitag waren neben den Finanzwerten auch noch Givaudan, SGS und Petroplus zu finden.


Grösster Verlierer war Synthes (-4,7% auf 120 CHF), die unter einer Rückstufung durch Merrill Lynch litten. Händler berichteten von teilweise aggressiven Abgaben aus dem angelsächsischen Raum, so dass die Papiere auf den tiefsten Stand seit dem Winter 2004 gefallen sind. Die Hersteller von Orthopädieprodukten befänden sich im schwierigsten Umfeld seit mehr als 10 Jahren. Die Aktien seien deshalb anfällig auf negative Entwicklungen in den USA, meinte der zuständige Analyst der US-Bank.


Am Schluss der Tabelle waren zudem noch Nestlé (-2,8% auf 35,20 CHF), Actelion (-2,5%) sowie Swisscom (-2,3% auf 316,50 CHF) zu finden.


Die grosskapitalisierten Pharmawerte Roche (+0,3% auf 145 CHF) und Novartis (+0,2% auf 42,88 CHF) legten beide leicht zu. Letztere profitierten dabei leicht von der Empfehlung eines EU-Ausschusses, der eine Zulassung des Medikamentes Glivec als postoperative Erstbehandlung von gastrointestinalen Tumoren (GIST) empfiehlt. Die endgültige Entscheidung der EU-Kommission steht noch aus und wird in den nächsten zwei bis drei Monaten erwartet.


Im breiten Markt gab es zum Wochenschluss ebenfalls kaum kursbewegende Unternehmens. Grösste Verlierer waren u.a. BioXell (-14,9%), Also (-13,8%) oder Precious Woods (-10,9%), an der Tabellenspitze waren Newron (+15,0%), Bossard (+12,0%) oder Oridion (+11,3%) zu finden.  (awp/mc/pg/29)

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