Darüber hinaus gibt es gemäss Marktteilnehmern derzeit keine Gründe, die Aktien zum Ausklang eines guten Jahres weiter aggressiv nach oben zu treiben. Insgesamt ist das Jahr für den Leitindex SMI aber erfreulich verlaufen. Von den am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten kamen keine neuen Impulse. Der Index der Einkaufsmanager Chicago für Dezember war entgegen der Prognosen deutlich angestiegen. Auf das Handelsgeschehen hatte dies allerdings kaum einen Einfluss. An der Wall Street überwog unterdessen bis Handelsschluss in Europa die negative Stimmung.
Der SMI verlor am Ende des Tages 0,95% auf 6’545,91 Punkte. Rückblickend kann sich das Börsenjahr aber sehen lassen. Der hiesige Leitindex legte um mehr als 18% zu. Ein Jahr zuvor, im desaströsen Börsenjahr 2008, hatte der SMI knapp 35% eingebüsst. Der Swiss Leader Index (SLI) sank heute um 0,83% auf 1’003,34 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) gab um 0,85% auf 5’626,27 Stellen nach.
Unter den Blue Chips gingen die Valoren von Nobel Biocare (-2,0%) mit den deutlichsten Verlusten aus dem Handel. Aber auch die Bankentitel fanden sich am Schluss der Tabelle. Credit Suisse büssten 1,9% ein, UBS 1,7% und Julius Bär 1,4%.
Im Jahresvergleich gehören aber gerade Credit Suisse zu den grossen Gewinnern des Börsenjahres. Der Titel legte innert Jahresfrist um rund 80% zu. Überflügelt wurde der Titel unter den Blue Chips lediglich von Sonova (+98%) und Swiss Life (+91%).
Im Tagesgeschehen hielten sich die meisten Assekuranzen überdurchschnittlich. Etwas grösser waren die Verluste bei Swiss Re (-1,1%). ZFS gaben um 0,6% und Swiss Life um 0,2% nach.
Unter den SMI-Schwergewichten gehörten heute auch Roche (-1,2%) und Nestlé (-1,1%) zu den klaren Verlierern. Novartis (-0,7%) kamen etwas besser weg, wurden aber ebenfalls verkauft. Innert Jahresfrist trugen Nestlé jedoch mit einer Performance von mehr als 20% deutlich zur positiven Indexentwicklung bei.
Richemont (-0,6%) und Swatch (-0,2%) lagen am letzten Handelstag auf dem Angebotstisch. Über das ganze Jahr gesehen waren die Titel aber sehr gefragt. Swatch legten 2009 um rund 79% und Richemont um gut 71% zu.
Holcim (-0,6%) reagierten kaum auf die jüngsten Aussagen von CEO Markus Akermann zur Zementbranche. Es werde mindestens drei bis fünf Jahre dauern, bis die Märkte für Baustoffe in den am stärksten betroffenen reifen Volkswirtschaften wieder ihren Höhepunkt erreichten, sagte der Holcim-Chef gegenüber der «Financial Times Deutschland».
Auch Geberit-CEO Albert Baehny erwartet ein schwieriges Jahr. Dennoch sei er zuversichtlich, dass weitere Marktanteile dazugewonnen würden, wie er gegenüber der «Finanz und Wirtschaft» sagte. Die im SLI kotierten Aktien büssten 0,3% ein.
Mit den grössten Aufschlägen verabschiedeten sich am letzten Handelstag 2009 die Valoren von Lonza (+0,2%). Die Jahresperformance des Chemieunternehmen fällt hingegen düster aus. Mit einem Minus von mehr als 25% haben Lonza am schlechtesten unter den Blue Chips abgeschnitten.
Aus der zweiten Reihe sorgten Basilea (-15,4%) für aufregende Neuigkeiten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat den Zulassungsantrag des Basilea-Entwicklungspartners Johnson & Johnson für das Medikament Ceftobiprol (vorerst) zurückgewiesen. Zwar hatten dies einige Marktbeobachtern erwartet, es wurde aber trotzdem als negativ gewertet.
Mobimo-CEO Christoph Caviezel rechnet mit einem ruhigeren Jahr 2010 als 2009. «Wir werden weniger zum Verkauf bestimmte Eigentumswohnungen auf den Markt bringen, weil wir verstärkt Anlageobjekte bauen», so der CEO gegenüber der «Finanz und Wirtschaft». Die Titel legten um 0,6% zu. (awp/mc/ps/26)