CH-Schluss: Mässiges Minus – Novartis unter Druck
Gegen Schluss sei es dann allerdings zu einigen Abgaben und Gewinnmitnahmen gekommen, da die US-Märkte nur gehalten und nicht – wie das einige Marktteilnehmer erhofft hatten – höher eröffnet hatten.
Insgesamt sei das geschehen aber weiterhin vor allem von Spezialsituationen und diversen Spekulationen und Übernahmegeschichten geprägt, sagte ein Händler.
Das Blue Chips Barometer SMI verlor bis zum Schluss der Sitzung 44,20 Punkte bzw. 0,47% auf den Stand von 9’361,07 Zählern, der Swiss Peformance Index (SPI) büsste derweil 28,48 Punkte bzw. 0,37% auf 7’618,45 Stellen ein.
Belastend auf den Gesamtmarkt wirkten heute vor allem Novartis, da weiter Unsicherheiten bezüglich dem Ausgang des Rechtsstreits mit der israelischen Teva bestehen. Der Titel verlor bis zum Schluss 1,8% auf 67,75 CHF und machte damit rund die Hälfte des SMI-Rückgangs aus. Analysten befürchten, dass aus dem Rechtsstreit für Novartis eine erhebliche Umsatzeinbusse entstehen könnte. Ebenfalls negativ, aber deutlich geringer, performten Roche (-0,3% auf 226,70 CHF).
Grösste Verlierer neben Novartis waren Swatch (I -1,9% auf 345,50 CHF, N -1,5% auf 70,20 CHF) und Adecco (-1,7% bzw. 1,50 CHF auf 88,80 CHF). Letztere wurden allerdings Ex-Dividende von 1,20 CHF je Aktie gehandelt. Nestlé büssten wegen einer Rückstufung des Nahrungsmittelsektors durch Morgan Stanley 1,0% auf 466,75 CHF ein.
Grösste Gewinner waren ABB (+2% auf 25,50 CHF); der Technologiekonzern konnte zwei neue Aufträge im Gesamtvolumen von 420 Mio USD vermelden. Nur knapp dahinter lagen Clariant (+1,9% auf 21,20 CHF); der Titel profitiere nach wie vor von Übernahme- und Konsolidierungsspekulationen im Chemiesektor.
Swisscom legten nach der Bekanntgabe eines radikalen Umbaus und eines weiteren Stellenabbaus über die nächsten Jahre zu (+0,9% auf 431,00 CHF). Der Schritt sei eigentlich schon lange erwartet worden, daher habe sich die Bewegung im Titel in Grenzen gehalten, relativierte aber ein Händler.
Im breiten Markt standen Ascom (-6,3%) bei hohem Volumen deutlich unter Druck. Am Markt kursierten unterschiedliche Begründungen für die Kursschwäche. Unter anderem wurde auf die nach wie vor bestehende Unsicherheit bezüglich der Beteiligung von Grossaktionär Victory hingewiesen.
Das Genfer Pharmaunternehmen Addex schloss am ersten Handelstag deutlich unter dem Ausgabepreis von 73 CHF. Die Aktie eröffnete zwar mit 75 CHF im Plus, sank darauf aber unter diese Marke und kostet am Schluss noch 68,00 CHF. Sehr schwach schlossen u.a. auch Tamedia (-6,3%) oder Vontobel (-2,8%). Grössere Gewinne gab es u.a. für Card Guard (+4,1%), Implenia (3,6%) und Micronas (+3,5%). (awp/mc/gh)