Die Stimmung sei derzeit von vielen positiven Faktoren beeinflusst, hiess es in Marktkreisen, sowohl von Unternehmensseite her als auch von der Konjunkturseite. Am meisten profitieren davon derzeit UBS.
Nach einem gehaltenen Start in die Sitzung hat sich der SMI im Tagesverlauf immer weiter nach oben gehievt und dabei den neuen Jahreshöchststand auf 6’150 Punkte geschraubt. Am Nachmittag wurden die europäischen Aktien dabei von den neuesten Daten zum Häusermarkt in den USA – welcher sich weiter erholt hat – sowie von zuversichtlichen Äusserungen des amerikanischen Notenbankchefs Ben Bernanke getrieben.
Der SMI kletterte schliesslich um 1,79% auf 6’139,8 Punkte in die Höhe (Tageshöchst 6’149,57), wobei sich im Wochenvergleich ein Plus von 2,6% ergab. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 2,31% auf 944,07 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,73% auf 5’280,89 Punkte.
Mit einem Schlussspurt zogen Julius Bär (+9,2%) bis zum Handelsende an die Spitze des SMI/SLI.
UBS (+6,4%) standen dem allerdings nicht viel nach. Die Marktteilnehmer bewerteten den gestrigen Platzierungserfolg der Bundesbeteiligung positiv. Das Auftragsbuch war mehrfach überzeichnet, was auf ein wiedererlangtes Vertrauen in die Grossbank schliessen lässt. Zusammen mit der abgewendeten Steuerklage in den USA ist die UBS-Aktie von einigen Sorgen befreit. In Händlerkreisen überraschte der weitere Anstieg der UBS-Aktie deshalb nicht, und der Aktie wird noch weiteres Potential zugestanden.
Dahinter verzeichneten auch Petroplus (+5,6%), OC Oerlikon (+4,1%) und Holcim (+5,1%) einen markanten Anstieg. Holcim wurden dabei von weiteren positiven Kommentaren im Nachgang zu den Halbjahreszahlen gestützt und setzten so den am Vortag eingeleiteten Höhenflug fort.
Von den weiteren Finanzwerten zogen Swiss Re (+3,2%) und CS (+3,3%) am meisten an, während ZFS (+1,9%) und Swiss Life (+1,7%) im breiten Mittelfeld landeten.
Lonza (-3,5%) fanden sich dagegen abgeschlagen am Ende des Tableaus als einziger Verlierer wieder. Lonza hat am Morgen die Absicht bekanntgegeben, für 460 Mio USD sämtliche limitierte Stimmrechtsaktien der kanadischen Patheon Inc. zu übernehmen. Die geplante Akquisition wird in Marktkreisen als sinnvoller strategischer Schritt bezeichnet. Allerdings werde sie aus finanzieller Warte anfangs zu einer Verwässerung führen und sich nur dann als rentabel erweisen, wenn Lonza der operativen Turnaround gelinge, hiess es.
Mit – für heutige Verhältnisse – bescheidenen Avancen von +0,2% für Roche und +0,5% für Novartis bewahrheitete sich einmal mehr die Erkenntnis der relativen Schwäche der defensiven Werte in einer haussierenden Börse. Auch Nestlé (+0,8%) zogen um weniger als 1% an und gehörten damit zur Schlussgruppe.
Im breiten Markt fielen von Roll (+4,7%), Looser (+4,2%), WTG (+0,9%) oder Zehnder (+0,2%) nach Halbjahreszahlen mit einer mehr oder weniger starken Performance auf. Von Roll ist zwar in den Strudel der Weltwirtschaftskrise geraten – sowohl Gewinn als auch Umsatz sind eingebrochen und das Unternehmen verzichtet auf einen Ausblick -, doch sind die Zahlen besser als erwartet ausgefallen.
Ebenfalls nach Zahlen verteuerten sich Alpiq (+2,0%), BEKB (+1,1%) und COS (+0,2%), wogegen Mobilezone (-0,8%) und Bank CA St. Gallen (-3,1%) gegen den Trend zurückfielen. (awp/mc/ps/27)