Die plötzliche Anstieg des Ölpreises auf ein neues Allzeithoch und schwache US-Konjunkturdaten brachten den SMI in einem eher dünnen, Markt unter Druck. Die Gewinner im SMI waren am Ende deutlich in der Unterzahl. Vor allem die grosskapitalisierten defensiven Werte belasteten den SMI. Die Zurückhaltung dürfte auch in den nächsten Tagen Bestand haben, will sich doch kein Investor vor den Zahlen der US-Investmentbanken von Dienstag und Mittwoch aus dem Fenster lehnen.
Der SMI schloss am Montag 0,32% oder 23,10 Punkte tiefer auf 7’238,27 Einheiten. Der 30 Titel umfassende SLI sank um 0,05% auf 1’113,66 Punkte und der breite SPI um 0,20% auf 6’113,98 Stellen. Nestlé belasteten den SMI mit einem Abschlag von 0,9% auf 496,50 CHF – trotz einer Kaufempfehlung der Landsbanki Kepler stiessen Anleger die Papiere ab. Die UBS hat die Prognosen für den Lebensmittelsektor überarbeitet und in der Folge das Kursziel für Nestlé auf 510 (545) CHF zurückgenommen. Nestlé hat am Berichtstag an einer Investorentag die firmeneigenen Prognosen bestätigt.
Gewinne wurden auch in Roche (-1,6% auf 176,20 CHF) realisiert – trotz positiver Analysten-Stimmen zu neuen Studienergebnissen für Actemra gegen rheumatoide Arthritis. Auch Novartis (-0,1% auf 52,55 CHF) schlossen nach einem freundlichen Start tiefer. Analysten hatten sich wohlwollend über die Einigung mit einer deutschen Krankenkasse zum Augenmittel Lucentis geäussert. Die Bankenwerte standen abermals im Fokus. Die von Lehman Brother gezeigten Quartalszahlen bewegten die Branche aber in der Summe kaum, handelte es sich doch um den detaillierten Ausweis der bereits gezeigten Zahlen. UBS stiegen in der Schlussauktion um 0,4% auf 25,68 CHF. CS sanken um 0,5% auf 50,05 CHF und Julius Bär (-1,3% auf 73,10 CHF) litten unter einer negativen Studie von Cheuvreux.
Gesucht waren am Berichtstag konjunktursensitive Werte wie SGS (+2,3% auf 1’555 CHF). Der Dienstleistungskonzern hat in der Finanzpresse die Ziele für das laufende Jahr bestätigt und sich zu den weiteren Akquisitionsplänen geäussert. ABB gewannen 1,2% auf 31,60 CHF. Händler führen die starke Nachfrage auf eine positive Studie von Merrill Lynch zurück. Klar fester tendierten auch Syngenta (+2,7% auf 329 CHF); die Unwetter in den USA mit den daraus resultierenden Ernteausfällen hätten die Preise für Agrargüter merklich anziehen lassen, hiess es.
Im breiten Markt verzeichneten Schweiter (+19,7%) nach der angekündigten Devestition der Optik-Sparte ein regelrechtes Kursfeuerwerk. Im Gegensatz zu den Anlegern bewertete die Analystengilde den Verkaufspreis uneinheitlich. Zudem merken einige Marktkenner an, dass Schweiter damit das ertragsstärkste und defensivste Geschäft verkaufe. Jelmoli Namen dagegen verloren 0,5%. Der Konflikt zwischen dem Verwaltungsrat und einigen Grossaktionären schwelt vor der Generalversammlung am 18. Juni immer kräftiger. (awp/mc/ps)