Am Nachmittag hatten allerdings schwach ausgefallene US-Konjunkturdaten und Verluste an der Wall Street die Kursgewinne im Leitindex deutlich eingegrenzt, vorübergehend fiel der SMI gar ins Minus. In den USA gaben nämlich die Erzeugerpreise im vergangenen Monat überraschend nach; zudem sind die Einzelhandelsumsätze im März gegenüber dem Vormonat unerwartet zurückgegangen, wobei man im Vorfeld mit einem leichten Anstieg gerechnet hatte.
Bei Börsenschluss lag der SMI um 0,57% respektive 28,72 Stellen höher bei 5’099,32 Punkten (Tageshoch 5’131, Tagestief 5’049). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index rückte wegen des begrenzten Einflusses der Indexschwergewichte gar um 1,78% auf 747,11 Stellen vor und der breitere SPI gewann 0,68% auf 4’315,43 Punkte.
Bei den Bluechips wurden UBS (+15,4% auf 13,27 CHF) einen Tag vor der Generalversammlung stark nachgefragt. Nebst den Traktanden Verwaltungsrat und Schaffung von Kapital erwarten Marktteilnehmer vor allem auch Aussagen zu Abschreibungen und Ergebnis im ersten Quartal. Ausserdem werden auch Details zum angekündigten Stellenabbau erwartet. Bereits heute wurde bekannt, dass die UBS im Wealth-Management in der Region Asien-Pazifik 240 Stellen gestrichen hat. In der Schweizer Wochenendpresse wurde (erneut) darüber spekuliert, dass auch hierzulande ein grösserer Stellenabbau bevorsteht.
UBS profitierten am Dienstag allerdings von den sehr guten Vorgaben aus dem US-Bankensektor über Ostern. Zudem hat die Bank Goldman Sachs das erste Quartal weitaus besser als erwartet abgeschlossen und macht sich daran, einen Teil der Staatshilfe zurückzubezahlen. Händler werteten den überraschend hohen Milliardengewinn von Goldman Sachs als positiven Auftakt zur Bilanzsaison in der US-Finanzbranche. Die Aktien der CS gewannen dagegen allerdings lediglich 0,3% auf 38,12 CHF.
Weiter vorne waren die Assekuranztitel von Swiss Re (+5,7% af 25,98 CHF), Swiss Life (+3,6% auf 89,95 CHF) oder ZFS (+2,3% auf 194,50 CHF) zu finden. Bei Swiss Re wurde erneut auf Übernahmespekulationen verwiesen. Als möglicher Bieter wird Berkshire Hathaway vom US-Investor Warren Buffett genannt.
Klar fester gingen auch OC Oerlikon (+15,2% auf 72,00 CHF), Holcim (+8,1% auf 51,60 CHF) oder Swatch (+5,7% auf 169,00 CHF) aus dem Handel. Auf der Gegenseite gaben Givaudan um 3,6% auf 653,00 CHF, Logitech um 3,5% auf 13,28 CHF oder Lonza um 2,9% auf 105,20 CHF nach. Für Givaudan hat die Credit Suisse das Kursziel auf 700 (zuvor 760) CHF gesenkt und das Rating mit «Neutral» bestätigt. Syngenta büssten am Tag vor der Umsatzpublikation für das erste Quartal 2,3% auf 221,50 CHF ein.
Die Börsenschwergewichte Nestlé (-0,6% auf 39,30 CHF), Roche (-1,8% auf 148,70 CHF) und Novartis (-1,2% auf 42,00 CHF) verhinderten mit Abgaben einen deutlicheren Anstieg des SMI. Die defensiven Werte seien angesichts der Avancen der Finanztitel generell in den Hintergrund geraten, hiess es im Handel. Dazu kämen in Nestlé noch die (Nicht)News zur L’Oréal-Beteiligung und in Roche Positionierungen im Hinblick auf die Bekanntgabe der Q1-Zahlen am Donnerstag.
Im breiten Markt gab es kaum kursbewegenden Nachrichten. Massive Gewinne realisierten etwa Aktien wie Golay Buchel (+22,0%), Gottex (+17,2%) oder Mikron (+17,1%). Auf der anderen Seite wurden redIT (-11,2%), die eine Dekotierung plant, und Bioxell (-8,8%) stark verkauft. Die Pharmawerte von Bioxell litten bereits vor Ostern stark unter schlechten Studienergebnissen. (awp/mc/ps/30)