CH-Schluss: Nach US-Verbrauchervertrauen leicht fester

Gefragt waren insbesondere konjunktursensitive Werte. Eine Stütze boten auch Index-Schwergewichte wie UBS, Roche und Nestlé.


Zuvor hatte über weite Strecken die anhaltend schlechte Stimmung im US-Finanzsektor auf die Grundstimmung gedrückt, so Marktbeobacher. Zudem hätten negative Konjunkturdaten aus Deutschland und der Schweiz phasenweise zur Vorsicht gemahnt.


In den USA hat sich das Verbrauchervertrauen im August zum zweiten Mal in Folge und stärker als erwartet aufgehellt. Der vom Conference Board ermittelte Index sei von 51,9 Punkten im Vormonat auf 56,9 gestiegen, teilte das private Forschungsinstitut am Dienstag in Washington mit. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem moderateren Anstieg auf 53,0 Punkte gerechnet.


Der SMI schloss um 31,14 Punkte bzw. 0,44% höher auf 7’093,72 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,42% auf 1’057,97 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,49% auf 5’944,74 Punkte.


Auf Ebene der Einzeltitel prägte auch die Reihe vorgelegter Halbjahreszahlen den Handel. Unter den 30 Titeln im SMI/SLI verloren OC Oerlikon (-0,7% auf 261,50 CHF) nach den vorgelegten Halbjahresresultaten. Die Papiere waren zunächst im Plus gestartet, dann jedoch abgerutscht. Der Verlust lag trotz einer Gewinnwarnung am unteren Ende der Analysten-Vorgaben. Lobende Worte gab es immerhin für die gute Umsatzentwicklung in der Solar-Sparte.


Deutlich schwächer zeigten sich Ciba (-1,8% auf 26,16 CHF) am Tabellenende, aber auch Synthes (-1,6% auf 148,90 CHF) und Givaudan (-1,5% auf 872 CHF) litten überdurchschnittlich.


In den Finanzwerten geben Experten für die Zukunft keine Entwarnung. Der Sektor sei nach wie vor sehr volatil, meinte ein Analyst. «Wir sehen, dass es überall zu einer Abschwächung kommt. Es ist also noch nicht vorbei.»


Die beiden Grossbankwerte tendierten uneinheitlich. Händler führen dies auf Umschichtungen zu Lasten der CS zurück. Während UBS um 1,5 auf 23,14 CHF anzogen, gaben CS um 1,2% auf 49,30 CHF nach. CS hat von der kanadischen National Bank Financial (NBF) mehr als 80% an der Asset Management Finance Corporation (AMF) erworben und bezahlt dafür rund 384 Mio USD mit neu ausgegebenen Aktien. Die Art der Finanzierung habe irritiert, so Marktbeobachter.


Vor der Publikation der Halbjahreszahlen von morgen Mittwoch verloren Bâloise (-1,6% auf 100,80 CHF) deutlich. Swiss Life (-0,1% auf 228,10 CHF) erholten sich, nachdem die Titel angesichts des Übernahmekampfs um den deutschen Finanzberater MLP und vor den Zahlen am Donnerstag deutlicher im Angebot lagen. ZFS (-0,3% auf 280,50 CHF) und Swiss Re (-0,2% auf 66,85 CHF) gaben nach, erholten sich aber von den Tagestiefstwerten. Auf dem Rückversicherer würden unverändert einige Ängste vor Wertberichtigungen lasten, hiess es im Handel.


Als Stütze erwiesen sich – neben UBS – defensive Valoren wie die Index-Schwergewichte Nestlé (+0,5% auf 48,62 CHF) und Roche (+1,2% auf 183,80 CHF). Demgegenüber wurden Novartis (+0,1% auf 60,50 CHF) nach Meinung von Marktbeobachtern phasenweise durch Abgaben aus dem Ausland belastet.


Unter den konjunktursensitiven Werten legten unter anderen Kühne & Nagel (+4,3% auf 85,50 CHF, Geberit (+1,2% auf 156,90 CHF), Richemont (+1,1%) sowie Adecco und ABB (je + 0,9% auf 50,15 bzw. 25,58 CHF) überdurchschnittlich zu.


Im breiten Markt verzeichneten sia Abrasives (+11,6% auf 395,50 CHF) ein Rally und führten die SPI-Titel damit an. Der Unternehmer Giorgio Behr hat seine Beteiligung an der Schleifmittelherstellerin auf 38% erhöht und ein öffentliches Kaufangebot für die verbleibenden Aktien von sia Abrasives zu je 385 CHF angekündigt.


Nach vorgelegten Geschäftszahlen rutschten Komax (-4,2%) deutlich ab. Nachdem das Unternehmen im Juli mit einem hohen Auftragseingang im ersten Halbjahr überrascht hatte, zeigten sich Analysten nun von der Profitabilität enttäuscht.


Tiefer notierten nach dem Halbjahresausweis auch Charles Vögele (-2,6%), die WKB (-0,5%) sowie Looser (-0,4%) tiefer. Swiss Prime Site (+0,2%), Huber + Suhner (+0,4%), Victoria-Jungfrau Collection (+0,6%) und Lindt & Sprüngli (N +6,8%; PS +5,7%) gewannen hingegen.


Also verloren 3,5%. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die strategische Alianz European Wholesale Group nach rund sechs Jahren Zusammenarbeit aufgelöst. Das Ziel der EWG, ihre Partner zu multinationalen Distributionsunternehmen im europäischen IT-Markt zu entwickeln, sei erreicht worden. (awp/mc/pg/34)

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