Ausserdem habe die Notenbank mit der Ankündigung, die Rückkäufe von hypothekenbesicherten Wertpapieren stark auszuweiten, faktisch den Status einer «Bad Bank» erworben, hiess es. Dies liess vor allem Finanzwerte kräftig ansteigen.
Wie fragil derzeit die Stimmung an der Börse ist, haben dann aber die Bewegungen am Nachmittag gezeigt. Bis kurz vor US-Börseneröffnung ist der Leitindex SMI auf das Tageshoch von 4’902 Punkten geklettert, was einem Plus von beinahe 2,5% entsprach. In der Folge rutschte der Index im Sog der sinkenden US-Börse innert Kürze ins Minus und erreichten erst kurz vor Handelsende wieder die Gewinnzone. Händler sprachen am Tag vor dem grossen Verfall von Gewinnmitnahmen, welche einen weiteren deutlichen Anstieg verhinderten.
Der SMI schloss um 11,31 Einheiten oder 0,24% höher auf 4’794,63 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI stieg um 1,22% auf 685,98 Zähler und der breite Gesamtmarkt gewann gemessen am SPI 0,34% auf 4’032,27 Punkte.
Als Tagessieger schlossen erneut Finanztitel und die Versicherer im Speziellen den Tag ab. So erholten sich ZFS (+11,6% auf 173,00 CHF), Swiss Re (+9,9% auf 17,26 CHF), Bâloise (+7,4% auf 70,75 CHF) und Swiss Life (+5,3% auf 68,50 CHF) weiter von den sehr tiefen Bewertungen. Gestern hatte die Bâloise ein den erschwerten Marktbedingungen entsprechend gutes Resultat ausgewiesen. Insbesondere die Entwicklung des operativen Geschäfts wurde als sehr «solide und robust» hervorgehoben. Am (heutigen) Donnerstag hat zudem die Schweizer Tochter des deutschen Allianz-Konzerns einen zufriedenstellenden Abschluss präsentiert.
Die Banken wurden gegen Ende hin etwas zurückgebunden. UBS gingen mit einem Plus von 4,6% auf 12,35 CHF, nachdem die Titel zeitweise zweistellig zugelegt hatten. Julius Bär gewannen «nur» noch 1,5% auf 30,00 CHF und CS glitten gar mit 2,4% auf 33,16 CHF ins Minus ab. Die UBS hat in der Traktandenliste zur kommenden ordentlichen Generalversammlung angekündigt, dass genehmigtes Aktienkapital von bis zu 10% geschaffen werden soll. Das Institut gab zudem bekannt, ein Rückkaufangebot für nachrangige Schuldtitel zu starten. Damit könne die Kernkapitalquote verstärkt werden, hiess es.
Auf den Index drückten die defensiven Schwergewichte Nestlé (-1,2% auf 36,22 CHF), Novartis (-1,8% auf 42,80 CHF) und Roche (-0,1% auf 144,60 CHF). Die Pharmatitel dürften unter der Ankündigung von Branchenprimus Pfizer, das eigene Pharma-Geschäft auszubauen, gelitten haben.
Der Fokus der Anleger lag aber auch auf dem breiten Markt, nachdem diverse Firmen ihre Zahlen 2008 oder einen Ausblick 2009 präsentiert haben. Kuoni gehörte dazu und die Aktie verlor 0,6%. Phasenweise war das Minus allerdings deutlich höher. Der Reisekonzern hatte beim Buchungsstand per Mitte März einen Einbruch zum Vorjahr von 24% zu beklagen.
Zu den Verlierern nach Zahlen gehörten auch u-blox (-0,9%) oder Bucher (-0,9%). Positive Reaktionen auf die News gab es dafür beim Finanzbroker CFT, dessen Aktie 9,6% zulegte. Aber auch BKW (+4,9%) oder BEKB (+0,2%) konnten sich nach Zahlen positiv in Szene setzen.
Die Aktien von Quadrant sind um 2,7% angestiegen. Investor Giorgio Behr ist beim Kunststoffverarbeiter mit 5,9% eingestiegen, plant jedoch kein Übernahmeangebot für Quadrant. (awp/mc/pg/33)