CH-Schluss: Negativ – Finanzwerte unter Druck

Dies lag nicht zuletzt an fehlenden Impulsen aus den USA. Die Wall Street blieb wegen des Feiertags «Presidents› Day» geschlossen und Konjunkturdaten waren ebenfalls Mangelware. Finanztitel standen am Berichtstag grossenteils unter Druck. So litten Swiss Life unter neuen Sorgen um die Bilanzstärke des Unternehmens. Daneben zogen noch die Renova-Beteiligungen OC Oerlikon und Sulzer Aufmerksamkeit auf sich.


Bis um 17.30 Uhr verlor der SMI 49,22 Punkte bzw. 0,96% auf 5’077,62 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 1,29% auf 728,69 Punkte ab und der breite SPI 0,97% auf 4’222,55 Einheiten.


Swiss Re (-5,2% auf 18,01 CHF) gingen als Schlusslicht im SMI/SLI aus dem Handel. Diese Woche informiert der Rückversicherer über die Details des Jahresabschlusses und wird die Traktandenliste für die Generalversammlung vorlegen. Dabei erwarten viele Marktteilnehmer nach der Auswechslung des CEO letzte Woche weitere personelle Konsequenzen.


Swiss Life (-4,4% auf 49,44 CHF) setzten die Talfahrt der vergangenen Handelstage fort und markierten Intraday bei 49 CHF gar ein Mehrjahrestief. Gerüchte um eine Kapitalerhöhung beim Lebensversicherer und eine Kurszielrückstufung der UBS lasteten auf den Kurs. Marktteilnehmer verwiesen zudem auf die bevorstehende Zahlenpublikation des deutschen Finanzdienstleisters MLP, an dem die Swiss Life massgeblich beteiligt ist.


CS (-4,9% auf 31,20 CHF) verloren ebenfalls deutlich. Händler machten eine Fülle an eher ungünstigen Neuigkeiten dafür verantwortlich. So wurde etwa bekannt, dass ein Schiedsgericht in New York die Grossbank dazu verpflichtet hat, vom Halbleiterhersteller ST Microelectronics für 400 Mio USD ARS-Wertpapiere zurückzunehmen. Zudem will auch die CS ihre Bankbeziehungen zu US-Kunden neu regeln und reagiert damit Medienberichten zufolge auf neue Forderungen der US-Steuerbehörden.


Überdurchschnittlich ging es auch bei ZFS (-4,0% auf 190,70 CHF) und UBS (-2,2% auf 12,88 CHF) bergab sowie moderater bei Bâloise (-0,8% auf 78,20 CHF). Julius Bär (+1,9% auf 34,16 CHF) beendeten den Tag dagegen als Spitzenreiter unter den 30 Bluechips.


Bei Holcim (-3,5% auf 48,28 CHF) machten Händler die Angst vor einer durch eine Kapitalerhöhung finanzierten Grossübernahme für die Abgaben verantwortlich. Seit Wochen kursieren am Markt Gerüchte, der Schweizer Baustoffproduzent sei an Unternehmensteilen von HeidelbergCement und Lafarge interessiert. Die grosskapitalisierten Roche (-0,5% auf 148 CHF) und Novartis (-0,1% auf 49,60 CHF) verloren in geringerem Umfang.


Clariant (-3,8% auf 6,11 CHF) wurden vor den Zahlen am (morgigen) Dienstag abgestraft. Weil Eckdaten bereits vorliegen, blicken die Anleger auf Details zur angekündigten Restrukturierung und den Ausblick. Das Marktumfeld dürfte Analysten zufolge herausfordernd bleiben, sie rechnen mit Blick auf 2009 von einem «extrem harten» Jahr. Givaudan (+0,5% auf 824,50 CHF) erhielten etwas Auftrieb. Der Aromen- und Riechstoffhersteller legt ebenfalls am Dienstag Zahlen vor, Analysten rechnen dabei mit soliden Ergebnissen.


Synthes (+0,4% auf 139,30 CHF) konnten vor der Ergebnispublikation am Mittwoch zulegen, dies galt auch für Actelion (+0,6% auf 63,30 CHF) und Nestlé (+0,1% auf 37,52 CHF). Bei den beiden Unternehmen stehen die Zahlen jedoch am Donnerstag an.


Im Fokus standen ferner OC Oerlikon (-0,3% auf 30,70 CHF) und Sulzer (-8,0%). Die Renova-Holding des russischen Oligarchen Viktor Vekselberg will Sulzer-Verwaltungsratspräsident Ulf Berg nicht mehr in das Gremium wählen, was neue Spekulationen um eine Zusammenführung der beiden Renova-Beteiligungen anheizte.


Im breiten Markt profitierten Rieter (+2,6%) vom vergrösserten Engagement von Peter Spuhler beim Maschinenbaukonzern. Accu verloren nach der Veröffentlichung von Zahlen 21,4% und mussten damit die grössten Verluste im SPI hinnehmen. Also wurden bis zum Schluss nicht gehandelt. (awp/mc/ps/32)

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