CH-Schluss: Nestlé zogen den SMI wieder nach oben

Nach verhaltenem Start hat sich der SMI am Nachmittag, getragen vor allem von Nestlé sowie von einigen Versicherungen, immer klarer in der Gewinnzone festgesetzt. Auch die positiv einsetzenden US-Börsen waren eine Stütze.


Ein Händler sprach von einer grundsätzlich freundlichen Stimmung bei allerdings kleinen Umsätzen, daher hafte den Kursen teilweise etwas Zufälliges an. Der starke Anstieg sei auch als technische Reaktion auf die Verluste vom vergangenen Freitag zu sehen, fügte er an.


Der SMI schloss mit einem Plus von 0,77% oder 69,66 Punkten bei 9’110,76 Zählern, der breitere SPI legte 53,35 Punkte (+0,75%) auf 7’211,84 Punkte zu.


Mit an der Spitze waren Richemont (+2,0% auf 69 CHF) sowie die beiden Swatch-Aktien (I +1,7% auf 289,25 CHF), N +1,7% auf 58,70 CHF) zu finden. Swatch profitierten von der Aussicht auf die baldige Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms.


Am meisten zur starken Performance des Gesamtmarktes trugen allerdings Nestlé (+1,6% auf 446 CHF) bei. Nestlé hätten erneut von den starken Zahlen von L’Oreal profitiert, welche am Donnerstagabend vorgelegt worden sind, hiess es im Handel (Nestlé hält an L’Oreal ein Beteiligung von gut 25%). Die Nestlé-Aktien hielten sich bereits am Freitag im schwachen Gesamtmarkt mit einem gehaltenen Kurs überdurchschnittlich gut.


Gefragt waren zudem auch Swiss Re (+1,3% auf 105,70 CHF), ZFS (+1,1% auf 336,25 CHF) oder Bâloise (+1,1% auf 125,60 CHF), wogegen Swiss Life (-0,7% auf 313,50 CHF) als einziger Versicherungstitel schwächer aus dem Handel ging. Die Grossbanken hielten sich knapp im Rahmen des Marktes: CS gewannen 0,6% auf 87,70 CHF und UBS 0,5% auf 77,45 CHF.


Novartis trugen mit einem Plus von 0,9% auf 72,60 CHF ebenfalls zum festen Gesamtmarkt bei. Roche (+0,2% auf 233,50 CHF) rückten dagegen nur moderat vor, wobei der Titel zu Handelsbeginn gar negative Vorzeichen aufwies. Die Roche-Tochtergesellschaft Genentech sieht sich bei der Übernahme des Konkurrenten Tanox mit zusätzlichen Anforderungen der amerikanischen Wettbewerbsbehörden konfrontiert, was zu einer Verzögerung der Transaktion führt.


In Sachen Übernahmespekulationen wurde im Zusammenhang mit Sulzer (+2,0%) von der Presse nun auch ABB (+0,5% auf 21,85 CHF) wieder als möglicher Interessent ins Spiel gebracht. Allerdings hatte ABB-CEO Fred Kindle erst vor kurzem Sulzer als Übernahmeobjekt ausgeschlossen. Sulzer würde überhaupt nicht in die Strategie von ABB passen.


Dass sich der russische Oligarch Viktor Vekselberg, Grossaktionär bei Oerlikon, für Sulzer interessiere, wurde in Marktkreisen hingegen als realistisch bezeichnet. «Bei Sulzer tut sich was und ich kann mir gut vorstellen, dass Vekselberg dahinter steht», sagte ein Händler einer Zürcher Privatbank gegenüber AWP.


Schwächster Wert waren die normalerweise wenig volatilen Swisscom (-1,5% auf 471,50 CHF). Der Titel wurde von der Gewinnwarnung der Deutschen Telekom belastet. In Marktkreisen wurde allerdings darauf verwiesen, dass die Geschäftsmodelle der beiden Telekomunternehmen nur bedingt miteinander vergleichbar seien.


In der Verlustzone verblieben daneben nur noch Clariant (-0,7% auf 21,40 CHF), der einzige Gewinner vom Freitag, sowie Givaudan (-0,5% auf 1’110 CHF), Nobel Biocare (-% auf CHF) und ganz minim Serono und Ciba SC.


Am breiten Markt verzeichneten wie oft in jüngster Zeit verschiedene Industrietitel eine rege Nachfrage. So zogen Rieter um 3,0% an, Tornos um 2,9%, Burckhardt Compression um 2,5%, Inficon um 2,4% und Comet gar um 4,9%.


Auch Ascom setzten den Höhenflug praktisch ungebremst fort und legten weitere 4,2% zu. Von den letzten 13 Börsentagen beendete Ascom einen einzigen mit einem vergleichsweise moderaten Verlust.


Pragmatica gaben dagegen mit einem Minus von gut 9% einen kleinen Teil der massiven Gewinne der letzten Woche wieder ab. Micronas fielen nach zwei Verkaufsempfehlungen um 3,0% zurück.

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