Der Handel sei am Morgen und am frühen Nachmittag relativ ruhig gewesen, sagte ein Händler. Mit dem positiven Start an den US-Börsen verabschiedeten sich die Schweizer Märkte von den Verlusten und drehten ins Plus.
Vor allem der Ölpreis, der sich im Verlauf des Tages etwas von seinen Höchstständen lösen konnte, habe diese Entwicklung unterstützt, sagte ein Marktbeobachter. Weniger Einfluss hätten die US-Konjunkturdaten gehabt.
In der Schweiz standen vor allem die Finanzwerte im Fokus der Anleger. Die UBS hatte im Rahmen ihrer Kapitalerhöhung die Konditionen für die Bezugsrechtsemission festgelegt. Zudem hatte Richemont die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr 2007 präsentiert.
Der SMI legte 0,05% oder 3,76 Punkte auf 7’578,03 Einheiten zu. Der 30 Unternehmen umfassende, gekappte SLI erhöhte sich um 0,14% auf 1’166,15 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) stieg um 0,03% auf 6’368,36 Punkte.
Im Fokus waren heute UBS (+1,1% auf 30,98 CHF). Der von der Grossbank kommunizierte Bezugspreis von 21 CHF im Zuge der Kapitalerhöhung erschien Marktteilnehmern tief. Trotzdem lag er aber über den zuletzt als Flüsterschätzungen herumgereichten Zahlen. Julius Bär (+0,5% auf 80,25 CHF) legten zu, während CS (-0,6% auf 54,10 CHF) auch am Schluss am unteren Ende der Tabelle notierten.
Rege Nachfrage gab es für die Titel von Clariant (+1,8% auf 12,01 CHF). Marktbeobachter machten weiterhin die Ende April veröffentlichten starken Quartalszahlen dafür verantwortlich. Besonders aus dem angelsächsischen Raum seien verstärkt Käufe zu beobachten, so ein Händler.
Gesucht waren auch die Valoren von Swatch (+1,1% auf 293 CHF) und Richemont (+1,1% auf 65,55 CHF). Der Luxusgüterkonzern Richemont hatte mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Analystengemeinde leicht übertroffen und über die Pläne ihrer Beteiligung an British American Tobacco (BAT) informiert. Zudem will der Konzern weitere Aktien zurückkaufen.
Am unteren Ende der Tabelle notierten Adecco (-1,3% auf 58,90 CHF). Die Aktien kamen gemäss Händlern durch eine Rückstufung des US-Stellenvermittlungssektor durch Merrill Lynch unter Druck.
Anleger trennten sich aber auch von den Versicherungswerten. Swiss Life (-1,5% auf 293 CHF) und ZFS (-1,5% auf 308,25 CHF) wurden abgestossen, nachdem Merrill Lynch die Einstufung für die beiden Versicherer auf «Sell» (Neutral) reduziert hatte. In der Folge trennten sich die Anleger auch von den Papieren von Swiss Re (-0,7% auf 78,75 CHF) – Bâloise schlossen unverändert.
Im SLI profitierten Petroplus (+1,4%) von Übernahmephantasien. Gemäss einem Händler hätten Gerüchte kursiert, wonach Petroplus Frontier Oil übernehmen könnte. Die grössten Gewinne verzeichneten allerdings Ciba (+1,6%).
Logitech legten 0,9% zu. Das Unternehmen hat an einer Analysten- und Investorenkonferenz in New York den Ausblick für das laufenden Geschäftsjahr 2008/09 bestätigt.
Am breiten Gesamtmarkt schauten die Anleger vor allem auf Sulzer (+2,0%). Der Konzern hat über einen neuen Grossauftrag für Pumpen in Südafrika informiert. Die Meldung sei «nicht der Hammer, aber grundsätzlich positiv», meinte ein Analyst.
Newron schlossen unverändert. Der Pharmakonzern gab bekannt, dass er die Patientenrekrutierung für eine Phase-III-Studie für das Parkinson-Medikament Safinamide abgeschlossen hat. (awp/mc/pg)