Nach einem mässig freundlichen Start sorgte Microsoft am Nachmittag für eine rasante Rally des SMI. Zwar fiel der Index wieder etwas von den Höchstständen zurück, gestützt von insgesamt positiven Konjunkturdaten – vor allem der überraschende Anstieg des ISM Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist besonders beachtet worden – konnte aber ein hohes Niveau bei rund 7’800 Punkten gehalten werden.
Der SMI legte schliesslich 145,45 Punkte oder 1,90% auf 7’815,98 Punkte zu, im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,7%. Der 30 Titel umfassende SLI zog ebenfalls um 1,90% auf 1’192,94 Stellen und der breiter gefasste SPI um 1,92% auf 6’354,02 Punkte.
Das Übernahmeangebot von Microsoft in der Höhe von rund 45 Mrd USD habe natürlich die Fantasie an den Börsenplätzen angekurbelt und für eine willkommene Abwechslung zu den Hiobsbotschaften der vergangenen Wochen gesorgt, hiess es im Handel.
Und vom Rettungsplan für die Kreditversicherer profitierten vor allem die Finanzwerte. Als Tagessieger profilierten sich Julius Bär (+6,0% auf 79,25 CHF). Aber auch CS (+2,4% auf 62,25 CHF), Swiss Re (+3,0% auf 82,80 CHF) oder ZFS (+2,3% auf 313 CHF) boten eine gute Performance. UBS (+0,2% auf 44,40 CHF) schnellten wie beispielsweise CS nach dem TV-Bericht über den Rettungsversuch für die Kreditversicherer vom Minus klar in die Gewinnzone nach oben, gaben aber im weiteren Verlauf den grössten Teil der Gewinne wieder ab.
Sehr stark waren auch ABB (+4,1% auf 27,90 CHF), Holcim (+3,5% auf 108,30 CHF) oder Adecco (+3,1% auf 57,95 CHF). Adecco wurden zwar vorübergehend von den eher enttäuschenden Arbeitsmarktdaten in den USA etwas gebremst, gute Zahlen des Konkurrenten Manpower hatten schliesslich aber mehr Einfluss auf den Titel.
Weitere Stützen für den Gesamtmarkt waren Nestlé (+2,7% auf 496 CHF) oder Roche (+1,8% auf 199,40 CHF). Novartis (+0,6% auf 54,85 CHF) landeten dagegen weit hinten.
Verluste erlitten einzig Synthes (-0,3% auf 137,40 CHF) und Syngenta (-2,7% auf 277,25 CHF). Syngenta wurden von einer Verkaufsempfehlung der UBS zurückgebunden. Ausserdem dürfte eine Klage in den USA wegen Patentrechtsverletzungen den Titel zumindest leicht belastet haben.
Aus dem SLI ragten Petroplus (+6,1% auf 69,75 CHF), Geberit (+4,7%) und OC Oerlikon (+3,1%) nach der Veräusserung des Blu-ray-Geschäftes hervor. Actelion (+3,7% auf 55,65 CHF) profitierten besonders von den insbesondere im Technologiesektor wieder angefachten Übernahmenfantasien.
Am breiten Markt verzeichneten einzelne Titel wie Interroll (+18,1%), Elma Electronics (+16,7%) oder auf etwas tieferem Niveau auch Schlatter, Dätwyler (je +7,9%) oder Austriamicrosystems (+7,6%) markante Aufschläge. Eine gross Zahl weitere Aktien, darunter viele Industrietitel zogen um 4 oder 5% an. (awp/mc/gh)