Gemäss Händlern hatten Aussagen des Notenbank-Chefs Ben Bernanke belastet, wonach die US-Wirtschaft im ersten Halbjahr leicht schrumpfen könnte.
Für eher kleinere Kursbewegungen sorgten dagegen die zahlreichen neuen Konjunkturdaten. Die Beschäftigung im privaten Wirtschaftssektor der USA ist nach einem Bericht von Automatic Data Processing gestiegen, während Ökonomen einen deutlichen Rückgang erwartet hatten. Dagegen hat sich die Auftragslage der US-Industrie im Februar überraschend verschlechtert. Unerwartet gestiegen waren dann wieder die Rohöllagerbestände.
Favoriten am hiesigen Markt und Stütze des SMI waren wie bereits am Vortag die Grossbankenwerte. Insgesamt habe sich die Stimmung unter den Anlegern gebessert, hiess es am Markt. Das Geschehen habe sich auch entsprechend ruhiger als noch vor ein paar Tagen präsentiert.
Der SMI schloss um 102,35 Punkte oder 1,37% höher auf 7’596,65 Punkten (Tageshöchst: 7’625,06). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index legte 1,45% auf 1’166,46 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,27% auf 6’243,90 Punkte zu.
Wie bereits am Vortag erwiesen sich die Grossbankenwerte als stärkste Zugpferde des SMI. CS rückten um 5,8% auf 57,70 CHF vor, UBS um 4,9% auf 34,00 CHF. Julius Bär (+1,1% auf 77,95 CHF) konnten mit dem Schwung der Grossbanken kaum mithalten.
Unter den Assekuranzen verzeichneten Bâloise (+2,9% auf 105,50 CHF) die grössten Kursaufschläge, etwas geringere Gewinne gab es für ZFS (2,1% auf 336,50 CHF). Im Minus schlossen dagegen Swiss Re (-0,5% auf 92,40 CHF)und Swiss Life (-1,1% auf 287,25 CHF).
An der SMI-Spitze schlossen Clariant mit Aufschlägen von 5,9% auf 9,33 CHF. Im Handel wurde auf Übernahmespekulationen um BASF und auf Deckungskäufen im Hinblick auf eine sich abzeichnende Konzentration im kontinentaleuropäischen Chemiesektor verwiesen.
Adecco rückten um 1,9% auf 60,95 CHF vor und profitierten damit gemäss Händlern vom Konzentrationsprozess in der Branche. Daneben hätten auch die überraschend starke Arbeitsmarktdaten für Auftrieb gesorgt, so Händler.
Kräftige Gewinne gab es auch für Swatch (+2,0% auf 281,75 CHF) und Richemont (+1,7% auf 59,65 CHF). Bei Richemont verwiesen Händler auf Spekulationen über ein gutes Quartalsergebnis von British American Tobacco, an denen der Luxusgüterkonzern eine bedeutende Beteiligung hält.
Nobel Biocare notierten trotz Ex-Dividende von 4,75 CHF um 0,9% oder 2,10 CHF höher auf 241,40 CHF. Synthes (-0,1% auf 141,80 CHF) schlossen dagegen leicht im Minus.
Weniger gesucht waren am Mittwoch Nestlé (+0,5% auf 510,00 CHF) oder Roche (+0,7% auf 192,50 CHF). Novartis (+1,4% auf 52,70 CHF) konnten im späten Geschäft etwas Boden gut machen.
Die rote Laterne hielten im SMI Syngenta (-1,7% auf 283,00 CHF). Die Papiere des Agrochemieunternehmens waren im späten Geschäfts ins Minus gerutscht, nachdem die Aktien der Konkurrentin Monsanto an der Wall Street trotz unerwartet starkem Zweitquartalsausweis unter Druck gerieten.
Im SLI bildeten Lonza (-2,2% auf 131,00 CHF) das Schlusslicht. Im Handel wurden die Abgaben auf einen produktseitigen Rückschlag bei Pfizer beim Hautkrebsmedikament Tremelimumab zurückgeführt. Lonza unterstützt das Proteinentwicklungsprogramm von Pfizer als exklusiver Produktionspartner.
Am breiten Markt profitierten Banque Privée Edmond de Rotschild (+9,5%) von einer massiven Dividendenerhöhung.
Ebenfalls positiv in Szene setzen konnten sich Sonova (+1,9%). Im Handel wurde auf Nachfrageimpulse im Vorfeld der diesjährigen Tagung der American Academy of Audiology im US-Bundesstaat North Carolina verwiesen.
Leicht unter Druck standen dagegen Panalpina (-0,1%) nach Aussagen von CEO Monika Ribar in einem Interview.
Trotz besser als erwarteten Jahreszahlen wurden auch Hiestand (-2,2%) und Conzzeta (-0,8%) zurückgenommen. (awp/mc/gh)