CH-Schluss: Schwach – US-Konjunkturdaten und Roche belasten
Bei einem weitgehend lustlosen Handel mit dünnem Volumen, tendierte der Schweizer Standardwerte-Index über weite Strecken des Börsentags mit moderaten Abschlägen. Zu verstärktem Verkaufsdruck kam es jedoch am Nachmittag, als in den USA mitgeteilt worden war, dass der so genannte Case-Shiller-Index, ein wichtiger Index zur Messung der Preisentwicklung am US-Wohnimmobilienmarkt, im Februar weiter gesunken ist.
Die Abschläge verstärkten sich, nachdem bekannt geworden war, dass sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern im April stärker eingetrübt hat als erwartet. Nach Darstellung eines Händlers zogen sich zudem zahlreiche Teilnehmer vom Markt zurück, da am morgigen Mittwoch ein Fed-Zinsentscheid ansteht, was die Kurse belastete.
Der SMI verlor 88,14 Punkte oder 1,17% auf 7’462 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI büsste 1,25% auf 1’160,18 Punkte ein und der breitere SPI sank um 1,05% auf 6’238,68 Punkte.
Das Minus bei den Titeln des Börsenschwergewichts Roche (-2,2% auf 173,20 CHF) allein, belastete den SMI mit mehr als 20 Punkten. Die US-Tochter Genentech musste einen Rückschlag bei einer neuen Anwendung ihres Rheumapräparates Rituxan hinnehmen. Novartis verloren 0,6% auf 51,95 CHF.
Im SMI/SLI standen Ciba (-8,6% auf 33,56 CHF) ganz oben auf der Verliererliste. Dem Titel machten die enttäuschenden Erstquartalszahlen, der gesenkten Jahresausblick sowie negative Analystenkommentare zu schaffen. Im Sog von Ciba verloren Clariant (-3,8% auf 9,57 CHF).
Mit unter den grössten Verlieren befanden sich Syngenta (-4,5% auf 304,75 CHF). Hier wurde als Belastungsfaktor auf den regenbedingten Rückstand beim US-Maisanbau verwiesen. Daneben standen Nobel Biocare (-1,6% auf 37,40 CHF) und die SPI-Branchenkollegin Straumann (-1,2%) unter Druck.
Unter den Bankenwerte verbilligten sich CS (-0,7% auf 57,20 CHF), UBS (-1,8% auf 35,70 CHF), und vor allem Julius Bär (-2,0% auf 75,40 CHF). Die Stimmung sei von den enttäuschenden Quartalsergebnissen der Deutschen Bank und der Allianz getrübt worden.
Im SLI führten Geberit (+8,9% auf 160,10 CHF) die Liste der Kursgewinner an. Der Bauzulieferer hat mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen klar übertroffen und zudem seine mittelfristigen Ziele bestätigt.
Am breiten Markt stiegen Panalpina (+4,3%) nach Erstquartalszahlen, die in etwa im Rahmen der Erwartungen lagen. Allerdings hatte Panalpina erst vor zehn Tagen eine Gewinnwarnung veröffentlicht, worauf der Aktienkurs deutlich nachgegeben hatte. (awp/mc/pg)