Zahlreiche Anleger seien besorgt, dass die Alcoa-Geschäftszahlen der Auftakt für eine enttäuschende Bilanzsaison sein könnten, hiess es im Handel. Darauf reagierten in der Schweiz konjunkturabhängige Titel besonders stark. Aber auch Finanztitel und die Pharmaschwergewichte kamen unter Druck.
Bis Börsenschluss gab der SMI um 0,76% auf 6’541,90 (Tagestiefst: 6’517) Punkte nach. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,90% auf 1’019,10 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,73% auf 5’649,43 Stellen.
Die Aktien der Raffineriebetreiberin Petroplus waren am Dienstag mit einem Minus von 3,3% die grössten Verlierer bei den Blue Chips. Bereits am Montag verzeichneten die Titel einen Kursabschlag von 4,6%. Händler verwiesen auf eine von den USA ausgehende Branchenschwäche. Der enttäuschende Jahresabschluss von Chevron habe die Befürchtungen, die europäischen Branchengrössen hätten das vergangene Jahr ebenfalls schwach abgeschlossen, noch verstärkt.
Richemont gaben um 2,5% nach. Der Luxusgüterkonzern wird am kommenden Montag über die Umsatzentwicklung berichten. Analysten gehen davon aus, dass die aktuelle Nachfrageerholung in der Branche im Richemont-Kurs bereits eingepreist sei. Die Konkurrenzpapiere der Swatch Group büssten derweil 1,3% ein.
Bei den Finanzwerten verloren die Aktien von Swiss Re 2,4%. Die Analysten von Helvea hatten die Titel des Rückversicherers auf «Neutral» von zuvor «Buy» zurückgestuft. Swiss Life gaben nach dem kräftigen Kursanstieg des Vortages um 1,1% nach.
Schwächer schlossen aber auch die Grossbankentitel von UBS (-1,8%) und Credit Suisse (-0,8%). US-Präsident Barack Obama erwägt, den mit Steuergeldern geretteten Finanzsektor mit einer Zwangsabgabe zur Kasse zu bitten.
Die Pharmaschwergewichte Roche (-0,5%) und Novartis (-0,9%) übten ebenfalls Druck auf den Gesamtmarkt aus. Nestlé (-0,1%) nur mit leichten Verlusten aus dem Handel.
Auf der Gegenseite behaupteten sich Actelion (+0,7%) und Geberit (+1,2%) unter den wenigen Gewinnern im SMI/SLI. Actelion hatte am Vorabend die Prognosen für das abgelaufene Geschäftsjahr erhöht und gleichzeitig die positiven Aussichten für 2010 bestätigt. Der Sanitärtechniker Geberit veröffentlichte am Dienstag Umsatzzahlen. Diese seien gewohnt solide ausgefallen, hiess es.
Im breiten Markt gewannen Bossard am Ende noch 1,8% dazu; während des Tages kletterten die Titel teilweise um über 4% in die Höhe. Der Schraubenlieferant legte für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009 laut Händlern überzeugende Umsatzzahlen vor.
Implenia (Aktie: +1,9%) wies per Jahresende den Auftragsbestand auf Rekordniveau aus. Dagegen schlossen die Aktien des Fleischverarbeiters Bell trotz eines deutlichen Umsatzanstiegs unverändert auf Vortagesniveau ab. Die Umsatzsteigerung sei jedoch vor allem aufgrund diverser Akquisitionen zustande gekommen, meinten Analysten.
Das in der Pharmabranche tätige Unternehmen Newron konnte für das Medikament Ralfinamide die Rekrutierung für die Phase-IIb/III-Studie abschliessen und gewann an der Börse 3,4%.
Addex (+1,1%) und Basilea (-3,8%) schlossen nach Rating-Abstufungen durch das Aktienresearch von Jefferies uneinheitlich. (awp/mc/pg/30)