CH-Schluss: Schwacher Wochenbeginn – Rezessionsängste belasten

In der Folge machten sich an den europäischen Märkten erneut Rezessionsängste bemerkbar und die Verluste weiteten sich aus. Zwischenzeitlich ist der SMI sogar unter die Marke von 7’500 Punkten gesunken.


Der kurzfristige Taucher gegen 16.00 Uhr wurde mit den schlechter als erwartet ausgefallenen US-Neubauverkäufen begründet. Die US-Verkäufe wurden im November auf -12,6% nach vorläufigen -9% massiv herabrevidiert und fielen im Dezember erneut um -4,7%; Ökonomen hatten einen Rückgang um lediglich 0,3% erwartet. Damit haben die US-Hausverkäufe ein Zwölf-Jahres-Tief erreicht. Die Indizes erholten sich jedoch relativ rasch von diesen schwachen Werten. Man reagiere am Markt nicht mehr so wild wie letzte Woche, hiess es im Handel dazu.


Bis Börsenschluss sank der SMI um 1,37% oder 105,15 Punkte auf 7’581,73 Zähler. Der 30 Titel umfassende SLI gab bis am Ende um 1,43% auf 1’152,03 Punkte nach und der breite SPI verlor 1,39% auf 6’155,43 Zähler.


Bei den Schwergewichten gaben Novartis mit minus 1,8% auf 54,55 CHF die Richtung vor, dies allerdings ohne fundamentale Unternehmensnachrichten. Besser hielten sich Roche, die 0,9% auf 192,20 CHF einbüssten. Roche dürfte am kommenden Mittwoch einen überzeugenden Jahresabschluss abliefern. Ausserdem hatte das Krebsmedikament Avastin eine EU-Zulassungerweiterung in der Behandlung von Dickdarmkrebs gewährt. Nestlé gingen um 1,2% auf 474,50 CHF zurück.


Bei den Banken hielten sich die Abgaben bei CS (-1,0% auf 59,35 CHF) einigermassen in Grenzen. Julius Bär (+0,3% auf 72,50 CHF) konnten sogar dazugewinnen, während UBS um 1,5% auf 45,48 CHF nachgaben. In der Sonntagspresse wurde darüber spekuliert, dass Fonds aus dem Umfeld der Regierung Katars (Qatar Investment Authority) sich an der Credit Suisse mit rund 5% beteiligen wollen.


ZFS büssten 0,7% auf 300,25 CHF ein und konnten damit leicht von Aussagen des CEO James Schiro profitieren. Dieser sagte gegenüber der ‹Sonntagszeitung›: «Wir haben keine Subprime-Verluste zu beklagen. Im Vergleich zur Krise 2001 und 2002 sind wir heute in einer guten Position.» Ausserdem hat die Zurich mit dem ehemaligen Premierminister Grossbritanniens, Tony Blair, einen Beratervertrag abgeschlossen.


Die grössten Abgaben im SLI waren bei Kühne + Nagel (-5,9% auf 96,00 CHF) zu sehen. Gemäss einem Pressebericht in der ‹Financial Times Deutschland› droht den europäischen Luftfrachtfirmen eine milliardenschwere Klagewelle wegen Preisabsprachen. Davon betroffen sind auch die im SPI kotierten Aktien von Panalpina (Aktie: -5,5%).


Zudem kamen Holcim (-4,3% auf 103,00 CHF) nach einer Rückstufung durch die Credit Suisse ebenfalls verstärkt unter Abgabedruck. Drei Prozent und mehr verloren noch Ciba (-3,8% auf 42,72 CHF) und Syngenta (-3,0% auf 265,25 CHF).


Zu den wenigen Gewinnern im SLI gehörten am Montag nebst Julius Bär noch SGS (+1,3% auf 1’337 CHF) und Logitech (+0,3% auf 72,50 CHF). Dies allerdings ohne fundamentale Unternehmensnachrichten.


Im breiten Markt brachen Also Holding am Ende noch um 5,0% ein, obwohl die Gewinnerwartungen erhöht wurden.


ADB verloren nach der Publikation der Umsatzzahlen 2007 1,7%. Die vorläufigen Umsatz- und Profitabilitätszahlen für das abgelaufene Jahr sind hinter der eigenen Guidance zurückgeblieben.


Die Aktien von Valora reagierten mit minus 2,6% auf die am Freitag überraschend nachbörslich publizierten Umsatzzahlen. Für das Unternehmen viel wichtiger ist die ausserordentliche Generalversammlung vom kommenden Mittwoch, an der eine Erneuerung des Verwaltungsrates erfolgen soll. (awp/mc/gh)

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