CH-Schluss: Schwächer – Finanztitel unter Druck

Markteilnehmer verwiesen in Übersee auf Kursverluste bei den Finanz- und Autowerten, welche positive Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke überschatten würden. In der Schweiz lag der Fokus zudem auf den beiden Blue Chips Bâloise und Julius Bär, die beide ihren Zwischenbericht für das erste Quartal präsentierten.


Der SMI schloss um 0,24% oder 12,91 Punkten tiefer auf 5’346,03 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 1,10% auf 809,90 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,27% auf 4’597,50 Punkte.


Im Mittelpunkt standen heute die Aktien von Bâloise (-5,0% auf 85,25 CHF) und Julius Bär (-1,7% auf 41,50 CHF). Mit den vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal vermochten beide die Anleger nicht zu Käufen zu animieren.


Zu Bâloise meinten Analysten, der Versicherer habe ein gemischtes Resultat vorgelegt. Die Geschäftsvolumen seien in den ersten drei Monaten 2009 zwar besser als erwartet ausgefallen, die Solvabilität habe sich aber gegenüber dem Jahresende zurückgebildet. Als positiv bewerteten sie die Bestätigung der Ziele bis Ende 2012.


Julius Bär lieferte ein Ergebnis im Rahmen der Erwartungen. Allgemein zeigten sich die Marktbeobachter aber von der Abschwächung des Neugeldzuflusses im Private Banking enttäuscht.


Die übrigen Finanzwerte gingen am Schluss dann ebenso mit Verlusten aus dem Handel. Händler sprachen kurzzeitig von erneuten Käufen, am Ende des Tages setzten sich dann aber die Gewinnmitnahmen nach den steigenden Kursen der Vortage wieder durch. UBS büssten 7,3% auf 16,20 CHF ein, Händler verweisen auf Gewinnmitnahmen und eine negativ aufgenommene Präsentation von Finanzchef John Cryan an der Global Financial Services Conference in den USA.


Besser erging es Credit Suisse (-1,6% auf 44,9 CHF), ZFS (-1,0% auf 205,50 CHF) und Swiss Re (-2,1% auf 38,68 CHF). Deutlich im Plus schlossen hingegen Swiss Life (+2,2% auf 94,10 CHF).


Tiefer notierten die Aktien von Holcim (-4,9% oder 2,80 CHF auf 54,40 CHF), wurden heute mit Bezugsrechteabschlag gehandelt. Die Aktionäre erhalten je 20 Aktien eine weitere kostenlos. Die Anrechte werden vom 12.5 bis und mit 19.5 an der SIX gehandelt. Die Bezugsrechte wurden zuletzt zu 2,71 CHF getauscht.


Im Angebot lagen auch Aktien von OC Oerlikon (-5,6% auf 65,90 CHF). Das Management des Konzerns bestätigte heute an der Generalversammlung, dass einen Kapitalerhöhung nicht mehr ausgeschlossen werde.


In Clariant (+6,1% auf 6,66 CHF) sorgten Übernahmespekulationen für Phantasie. Händler verwiesen dabei auf Gerüchte, wonach eine Gruppe um Alt-Bundesrat Christoph Blocher in Verhandlungen mit dem Chemiekonzern steht und dabei eine Mehrheitsbeteiligung anstrebt.


An der Spitze von SMI/SLI notierten vor allem defensive Werte. Dank den Schwergewichten Novartis (+2,2% auf 42,92 CHF), Roche (+0,4% auf 141 CHF) und Nestlé (+1,5% auf 40 CHF) ging es mit dem SMI nicht tiefer ins Minus. Swisscom legten um 3,2% auf 303 CHF zu.


Im breiten Handel debütierten Gategroup. Die Aktien starteten mit einem Kurs von 20 CHF, schlossen aber am Ende bei 14,95 CHF.


Kardex blieben ungehandelt. Das Unternehmen hat die Zustimmung der norwegischen Wettbewerbsbehörde zur Übernahme einiger Aktivitäten des skandinavischen Vertriebspartners Element Storage Systems AS erhalten.


MCH büssten 3,9% ein. Das Unternehmen teilte mit, unter gewissen Bedingungen, die Betreibergesellschaft des Messe- und Kongresszentrums in Lausanne zu übernehmen. (awp/mc/pg/33)

Schreibe einen Kommentar