Auch trübten die noch finanziell schwer abschätzbaren Folgen des Vulkanausbruchs in Island die Stimmung. Im Verlauf des Nachmittagshandels stützten stärker als erwartet ausgefallene Frühindikatoren in den USA das Geschäft etwas. Zu Handelsschluss gaben sich die Anleger aber wieder vorsichtiger. Generell lagen Finanzwerte, aber auch zyklische Valoren im Angebot. Dabei kamen allerdings CS besser weg. Demgegenüber boten vor allem Roche dem Markt eine kleine Stütze.
Der SMI schloss um 1,31% tiefer auf 6’803,68 Punkten. Damit erholte sich der Index gegenüber Tagestief von 6’775,16 Punkten etwas. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste um 1,10% auf 1’055,75 Punkte ein. Der breite Swiss Performance Index (SPI) schloss um 0,68% tiefer auf 6’023,48 Punkten. Beim SPI wird die Dividende von Nestlé nicht herausgerechnet, daher fällt der Unterschied zum SMI relativ gross aus.
Finanzwerte sind die grossen Verlierer – UBS fielen um 2,0%, ZFS um 2,1%, Swiss Life um 2,2% oder Swiss Re um 1,5%. Demgegenüber kamen Credit Suisse (-0,5%) besser weg. Der Bank Vontobel zufolge dürfte es eine schwierige Woche werden, da die Investoren befürchten, dass neben Goldman Sachs auch andere Grossbanken ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten könnten. Auch Händler sahen in dieser Nachricht einen möglichen Auslöser für eine breite Korrektur an den Märkten. Überraschend starke Zahlen der Citigroup sorgten indes kaum für Erleichterung.
Unter den zyklischen Titeln fielen Clariant (-4,5%) und Petroplus (-2,5%) durch die grössten Verluste auf. Richemont (-1,9%), Syngenta (-1,6%), Givaudan (-1,2%) oder Holcim (-1,1%) gehörten ebenfalls zu den grösseren Verlierern. Nobel Biocare (-2,0%) und Lonza (-1,8%) gaben ebenfalls deutlicher nach.
Gegen den Trend die prozentual grössten Avancen verbuchten Logitech (+0,7%). Auch Kühne & Nagel stemmten sich mit plus 0,2% gegen den Trend. Der Logistikdienstleister konnte die Erwartungen der Analysten übertreffen und setzte zudem die Messlatte für das Gesamtjahr wieder etwas höher.
Defensive Werte hielten sich noch relativ stabil. Roche (+0,3%) boten dem Markt eine kleine Stütze. Swisscom (-0,2%%) kamen ebenfalls besser weg. Novartis (-0,3%) notierten vor der morgigen Bekanntgabe der Q1-Zahlen leicht im Minus.
Im Lauf der Woche werden unter den Bluechips noch ABB (-0,3%), Actelion (-0,5%), Credit Suisse, Lonza und Nestlé über ihr erstes Quartal 2010 berichten. Nestlé gaben 3,4% oder 1,80 CHF ab und standen unter Berücksichtigung der Dividende von 1,60 CHF nur knapp im Minus.
Die anhaltende Sperrung des Luftraumes wegen des Vulkanausbruchs in Island sorgte für Verluste – beispielsweise bei Kuoni (-4,9%). Insgesamt sind rund 2’600 Kunden des Reiseverantalters vom Flugverbot betroffen, davon 1’300 im Ausland gestrandet.
Die Aktien des Flughafen Zürich, die zudem mit einem Dividendenabschlag von 7,50 CHF gehandelt wurden, fielen um 3,5% oder 13,00 CHF, und die Papiere des Reisedetailhändlers Dufry waren mit -3,1% auch unter den schwächeren Werten. Die Aktien des Caterers Gategroup sanken um 3,0%.
Die grössten Einbussen erlitten allerdings Precious Woods (-6,8%) und Siegfried (-6,4%). Die grössten Gewinne erzielten LEM (+7,6%) und BVZ (+5,6%). (awp/mc/ps/32)