Nachdem der Markt zunächst eine deutlich schwächere Eröffnung an der Wall Street befürchtet hatte, konnte er sich jedoch der Erholung anschliessen, die in New York nach anfänglich tieferen Kursen eingesetzt hatte. Davon profitierten in erster Linie die gross kapitalisierten Finanzwerte.
Es könne derzeit noch nicht gesagt werden, ob der Markt tatsächlich Boden gefunden habe, hiess es im Handel. Weiterhin seien Befürchtungen vorhanden, dass bei den Banken noch Abschreibungsbedarf bestünde. So wird teilweise nach der unerwarteten Leitzinssatzsenkung durch das Fed noch weiterer Spielraum um 50 Basispunkte nach unten gesehen. Aber auch ein noch grösserer Zinsschritt wird von Marktbeobachtern nicht mehr ausgeschlossen, wenn sich das Finanzmarktumfeld weiter negativ entwickle. Dann würden auch 75 Basispunkte drin liegen, hiess es beispielsweise bei der Deutschen Bank.
Der SMI büsste um 131,79 Punkte oder 1,76% auf 7’356,13 Zähler ein. Das Tagestief lag bei 7’179,96 und das -hoch bei 7’625,87 Zählern. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor um 1,70% auf 1’115,02 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,7% auf 5’971,89 Zähler.
Unter den SMI-Werten standen Richemont mit einem Minus von 6,7% auf 58,25 CHF an der Spitze der Verliererliste. Die Titel lagen nach einer Wachstumsverlangsamung im 3. Quartal sowie einer Ratingreduktion auf ‹Hold› der Deutschen Bank im Angebot. Im Gefolge gaben auch Swatch um 3,7% auf 273,00 CHF nach.
Als Folge des Abseitsstehens zahlreicher Anleger wurden im Hinblick auf sinkende Erträge aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft Julius Bär um 5,8% auf 70,95 CHF zurückgenommen.
Unter den zyklischen Werten verloren Clariant um 5,0% auf 8,00 CHF, Syngenta um 2,4% auf 252,75 CHF und ABB um 2,3% auf 24,42 CHF.
Aber auch defensive Werte lagen im Angebot. So wurden Roche GS um 2,5% auf 190,70 CHF und Novartis um 1,8% auf 55,65 CHF zurückgenommen. Nestlé verloren um 2,2% auf 458,00 CHF.
Von der Erholung an der Wall Street konnten vor allem die Grossbanken profitieren. So zeigten sich CS (-0,6% auf 54,55 CHF) und UBS (-0,5% auf 43,80 CHF) widerstandsfähiger als der Markt.
Swiss Re führten mit Avancen um 3,7% auf 76,35 CHF die Gewinnerliste an. Nachdem sich der als als ‹Value Investor› bekannte Warren Buffet im Rückversicherer engagiert und einen fünfjährigen Quotenrückversicherungs-Deal im Sach- und Haftpflichbereich abgeschlossen hat, fanden die Titel Käufer. Im Gefolge legten auch ZFS (+0,9% auf 285,50 CHF) zu.
Swisscom (+0,9% auf 401,50 CHF) profitierten von einer Kaufempfehlung von Morgan Stanley. Nobel Biocare zogen ebenfalls um 0,9% an auf 257,25 CHF.
Im SLI fielen unter anderem Petroplus durch Verluste um 4,8% auf. OC Oerlikon sanken um 2,0%.
Im breiten Markt wurden Advanced Digital um 6,9% nach unten korrigiert. Swissquote verloren im Zuge der Börsenschwäche um 6,6%. Demgegenüber konnten BT&T um 15,8% zulegen. CPH gewannen um 6,9% und Meyer Burger um 6,2%. (awp/mc/pg)