CH-Schluss: Schwächer – Im Sog der US-Börsen ins Minus gerutscht

In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser stärker als befürchtet gesunken. Die aufkeimende Angst vor einer Wirtschaftsflaute in den USA habe mit den negativen Nachrichten der amerikanische Investmentbank Merrill Lynch ein schlechtes Gesamtbild ergeben, so ein Marktteilnehmer. Auf die Stimmung am Markt drückten zudem die US-Rohöllagerbestände, die überraschend gesunken sind und den Ölpreis an der Warenterminbörse Nymex auf Tageshoch klettern lies.


Der Swiss Market Index (SMI) sank 52,21 Punkte oder 0,59% auf 8’851,02 Zähler. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,80% auf 1’359,22 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) gab 0,59% auf 7’234,40 Zähler nach.


Ein kräftiger Belastungsfaktor für den Schweizer Aktienmarkt war erneut die Subprime-Krise, die die Banktitel ins Minus drückte. Die US-Bank Merrill Lynch (ML) ist nämlich weit stärker von der Krise belastet, als bisher bekannt; im Zusammenhang mit Geschäften mit Wertpapieren auf schwach besicherte Hypothekenkredite wurde im dritten Quartal ein Abschreiber von gut 8 Mrd USD verbucht. UBS sanken um 1,8% auf 62,65 CHF und CS um 0,8% auf 76,35 CHF. Julius Bär verloren -2,8% auf 91,60 CHF, wobei hier nach Darstellung eines Beobachter eher Gewinnmitnahmen nach der positiven Entwicklung der jüngsten Zeit eine Rolle spielten.


Auch Adecco (-1,4% auf 70,45 CHF) und Richemont (-1,3% auf 77,95 CHF) zählten zu den Titeln mit den grössten Verlusten.


Ein deutlicheres Minus im SMI verhinderten allerdings die Aufschläge bei Nestle (+0,2% auf 523 CHF) und bei Roche (+0,5% auf 202,60 CHF). Die Pharmawerte zeigten sich unbeeindruckt vom verlorenen Patentstreit gegen die amerikanische Amgen um das Anämiemedikament Mircera. Novartis (-0,8% auf 60,65 CHF) standen dagegen auf der Verliererseite.


Die Titel von Swiss Re verloren 0,9% auf 104,20 CHF. Verwaltungsratspräsident Peter Forstmoser hat sich zum Kauf des britischen Versicherers Resolution geäussert. Eine gesamte Übernahme komme nicht in Frage, sondern «nur einzelne geschlossene Portfolios der Resolution».


Im SLI verbuchten Actelion (-2,1% auf 55,00 CHF) und SGS (-2,8% auf 1’454 CHF) die grössten Verluste. Ein Händler ging davon aus, dass es zu Umschichtungen von SGS in Bureau Veritas gekommen ist, die am Berichtstag ihr IPO hatten. OC Oerlikon (+2,7% auf 514,50 CHF) standen dagegen nach einer Kurszielerhöhung an der Spitze.


Am breiten Markt wurden Hiestand (+1,0%) von den am Vortag nachbörslich ausgewiesenen, soliden Umsatzzahlen gestützt. Im Anschluss hatte Credit Suisse das Kursziel für die Aktien des Backwarenherstellers auf 2’750 (2’400) CHF erhöht. (awp/mc/pg)

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