Am Nachmittag setzte nach Veröffentlichung leicht über den Erwartungen gestiegener US-Verbraucherpreise eine Abgabewelle ein. Die Daten zeigten, dass das Thema Inflation noch nicht ganz abgehakt werden sollte, sagten Händler. Die Daten hätten aber auch eine günstige Gelegenheit geboten, Gewinne zu realisieren, hiess es.
Der SMI büsste am Berichtstag 108,26 Punkte oder 1,16% auf 9’207,09 Punkte ein, der SPI verlor 72,95 Punkte oder 0,99% auf 7’317,24 Zähler.
Im SMI konnten sich Clariant (-1,5% auf 20 CHF) und Givaudan (-1,8% auf 1071 CHF) dem Abwärtstrend nicht entziehen, der am Dienstag mit der Ergebnispublikation eingeleitet wurde. Auf der anderen Seite des Chemie-Tableaus standen Lonza (+1,1% auf 115,30 CHF).
Unter stärkerem Abgabedruck standen die zinssensitiven Werte, die Marktteilnehmer befürchteten nun eine verschärfte Rhetorik der US-Notenbank. Die Grossbankenaktien CS (-1,6% auf 91,95 CHF) und UBS (-1,7% auf 76,30 CHF) weiteten im späten Geschäft ihre Abgaben deutlich aus.
Die UBS will laut einem Pressebericht den 20%-Anteil an Julius Bär voraussichtlich an institutionelle Käufer veräussern. Julius Bär stiegen in der Folge um 1% auf 164,50 CHF.
Bei den Versicherern schlossen Swiss Re 1,1% tiefer auf 103,60 CHF und gaben damit ihre frühen Gewinne wieder ab. Die Nachricht über eine Einigung in den USA mit der Bank KeyCorp sorgte nicht für eine nachhaltige Unterstützung.
Adecco (+0,5% auf 84,80 CHF) wurden von der ZKB ins Portfolio ‹Standardwerte Schweiz› aufgenommen, die Titel ersetzen dort Nobel Biocare (-1,2% auf 419 CHF).
Belastet wurde der Gesamtmarkt von Nestlé (-1,4% auf 464 CHF). Der Nahrungsmittelmulti wird Morgen Donnerstag das Ergebnis 2006 veröffentlichen. Die Pharmawerte Novartis (-1,2% auf 71,75 CHF) und Roche (-1,1% auf 228,10 CHF) waren dem SMI ebenfalls keine Stütze.
Im breiten Markt stiegen die beiden Schindler-Papiere um jeweils 4,3%. Der Aufzugsanlagenbauer wurde von der EU-Kommission wegen Bildung eines Kartells zu einer Busse von 143,7 Mio EUR verdonnert, am Markt hatte man mit einem eher höheren Betrag gerechnet.
Schindler nimmt die Kartellbusse zur Kenntnis, wartet aber mit weiteren Schritten zu. Der Konzern behalte sich eine Klage gegen den Entscheid vor, teilte dieser am Nachmittag mit.
Nach enttäuschenden Zahlen fielen die Aktien des Handy-Softwareherstellers Esmertec um satte 10,3% zurück. Biomarin büssten weitere 4,4% ein – der Titel hatte bereits am Vortag in Folge einer negativ ausgefallenen Produktestudie Federn gelassen. (awp/mc/pg)