Dies verhinderten in erster Linie die deutlichen Abgaben bei Roche, während die fester tendierenden UBS-Papiere den Gesamtmarkt stützten. Derweil brachen Nobel Biocare und Straumann nach negativen Sektorstudien ein. Händler sprachen insgesamt jedoch von einem ruhigen und impulslosen Geschäft. Im Vorfeld der Publikation des Fed-Protokolls zur Sitzung vom 21. September und Zahlen des Chipherstellers Intel hätten sich die Investoren zurückgehalten. Teilweise seien in Aktien Gewinne mitgenommen worden, hiess es.
Der Swiss Market Index (SMI) gab bis Börsenschluss um 0,17% auf 6’375,26 Punkte nach. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,08% auf 984,79 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 5’666,21 Zähler.
Nobel Biocare (-9,8%) und Straumann (-4,2%) – im breiten Markt – gehörten am Schweizer Markt zu den grössten Verlierern. Auslöser für die Abgaben waren Sektorstudien der UBS und von Morgan Stanley. Die Analysten beider Banken beurteilten die Wachstumsprognosen für Dentalimplantatehersteller schlechter als bis anhin und reduzierten vor diesem Hintergrund die Gewinnerwartungen.
Die UBS senkte als Konsequenz davon das Anlagerating für Nobel Biocare auf «Sell» von bisher «Neutral» und für Straumann auf «Neutral» von «Buy». Morgan Stanley stufte Nobel Biocare auf «Underweight» von zuvor «Overweight» ab und reduzierte für Straumann das Kursziel.
Die Genussscheine von Roche (-2,4%) wurden ebenfalls ziemlich deutlich zurückgenommen. Roche habe zwar am Montag von der Branchenveranstaltung ESMO noch positive Nachrichten vermeldet. Dies reiche jedoch nach den zuvor erlittenen Rückschlägen noch nicht aus, um das Sentiment zu wenden, hiess es im Handel.
Die Konkurrenzpapiere von Novartis legten dagegen um 0,4% leicht zu und konnten so die guten Kursavancen leicht ausbauen. Die am Montag am Kongress der European Society for Medical Oncology vorgestellten Phase-III-Daten einer Kombinationstherapie mit Avastin aus den RADIANT-2- und RADIANT-3-Studien bei neuroendokrinen Tumoren (NET) wurden von Analysten überwiegend positiv beurteilt.
Zu den Blue-Chips-Gewinner gehörten am Dienstag auch Logitech (+2,7%). Marktteilnehmer rechnen mit guten Unternehmenszahlen. Der Computerzubehörhersteller wird Ende Oktober die Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Derweil profitierten Actelion (+2,6%) weiterhin von Übernahmephantasien. Insbesondere am vergangenen Freitag verbuchten Actelion einen Kurssprung, nachdem sich Gerüchte verdichtet hatten, wonach das Basler Pharmaunternehmen vor dem Verkauf stehen soll.
Die Banken sind unheinheitlich aus dem Handel gegangen: Während UBS mit 1,2% zulegten, büssten Credit Suisse 0,7% und Julius Bär 0,2% ein.
Swiss Re (-0,2%) konnten sich nicht ganz im Plusbereich halten. Um die Mittagsstunden hatte eine Meldung von Standard & Poor’s die Titel tief aus der Verlustzone geholt und ins Plus geführt. S&P hat den Ausblick für die «A+»-Einschätzung auf «positiv» von zuvor «stabil» erhöht. Damit komme Swiss Re dem Ziel näher, möglichst rasch ein «AA»-Rating zu erlangen, meinten Händler.
ZFS (-1,2) standen bis zum Schluss unter Druck. Weitere grössere Verlierer bei den Blue Chips waren etwa Holcim (-1,1%), Bâloise (-1,2%) oder ABB (-0,9%).
Bei den Nebenwerte glänzte der Spezialchemiekonzern Ems-Chemie (Aktie: +0,1%) mit einem Umsatz, der über dem Niveau von vor der Finanzkrise liegt. Die am Morgen publizierten Zahlen hätten jedoch keine wesentlichen Überraschungen beinhaltet, erklärten Analysten. Das Potenzial für Kursgewinne sei begrenzt. (awp/mc/ps/27)