CH-Schluss: Schwächer – Sonova dank Übernahme im Plus
Der US-Arbeitsmarktbericht war etwas besser als erwartet ausgefallen. Der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe stieg hingegen etwas weniger stark an, als von den Ökonomen prognostiziert. Mit einem Anstieg auf über 50 Punkte weist der Index aber nun wieder auf eine Wachstum der befragten Wirtschaftszweige hin. Die Daten blieben ohne grössere Auswirkung auf das Handelsgeschehen.
Der SMI büsste bis zum Schluss 0,30% auf 6’559,41 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank leicht um 0,04% auf 1’019,53 Stellen und der breite Gesamtmarkt (SPI) notierte um 0,18% tiefer bei 5’663,23 Punkten.
Belastend für den SMI wirkten vor allem die Abgaben in den schwergewichteten Papieren von Nestlé (-1,6%). Aber auch Finanzwerte wie Credit Suisse (-1,8%), Julius Bär (-1,0%) oder UBS (-0,7%) lagen auf dem Angebotstisch.
Die Versicherer Bâloise (-1,6%), ZFS (-0,4%) und Swiss Life (-0,2%) gehörten ebenso zu den Verlierern im SMI/SLI. ZFS wurden von einer Ersteinstufung durch Exane BNP Paribas belastet. Die Experten der Bank nahmen die Abdeckung der Titel mit dem Rating «Underperform» und einem Kursziel von 233 CHF auf. Einzig Swiss Re (+1,6%) konnten sich dem negativen Trend entziehen.
Syngenta (-0,3%) schlossen im Minus. Die Konkurrentin Monsanto teilte heute mit, dass das Geschäft mit Unkrautvernichtungsmitteln eingebrochen ist. Im ersten Geschäftsquartal (per Ende November) landete das Unternehmen erneut in den roten Zahlen.
Die grössten Abgaben verzeichneten aber Nobel Biocare (-4,7%). Händler verwiesen dabei auf enttäuschende Quartalszahlen der US-Konkurrentin Biomet. Der Dentalimplantate-Markt in den USA habe sich entgegen den Erwartungen offenbar noch nicht stabilisiert, so ein Händler.
An der Spitze von SMI/SLI schlossen die Titel von Petroplus (+5,6%), Sonova (+2,3%) und Givaudan (+2,1%). Sonova profitierten dabei von einer vorbörslich angekündigten Übernahme von Insound Medical. Sonova rechnet bis in fünf Jahren mit einem Umsatzbeitrag von 200 bis 300 Mio USD. Die Margen seien dabei mit denjenigen von Sonova vergleichbar, teilte das Management an einer Telefonkonferenz mit.
Givaudan profitierten hingegen von einer Ratingerhöhung durch die UBS. Die Analysten der Bank empfehlen die Titel mit dem Rating Buy neu zum Kauf. Das Kursziel liegt bei 1’050 CHF. Die Hochstufung begründeten die Experten mit der Erwartung, dass Givaudan auch im laufenden Geschäftsjahr seinem Ruf, ein zuverlässiger Ertrags- und Cash-Generator zu sein, wieder gerecht werden dürfte.
In der zweiten Reihe verzeichneten Jungfraubahn (-6,5%) und Starrag Heckert (-6,5%) die deutlichsten Verluste. Zu den Verlierern gehörten aber auch Gurit (-3,2%), nachdem das Unternehmen am Vorabend von einem temporären Stellenabbau in einem kanadischen Schaumstoffwerk berichtet hatte. Orell Füssli (-1,5%) hat eine kleinere Akquisition im Druckbereich angekündigt.
Zu den grössten Gewinnern gehörten u.a. Evolva (+23,8%), Mindset (+13,9%) und Airesis (+12,8%), die mit zweistelligen Aufschlägen glänzten. Zulegen konnten auch die Valoren von Sulzer (+5,6%). Diese erhielten von der Kaufempfehlung durch die Bank Vontobel Auftrieb. Weitere Gewinner waren Kuoni (+1,9%) und VP Bank (+0,8%) nach positiven Aussagen der Geschäftsleitung in den Medien. (awp/mc/pg/28)