CH-Schluss: Schwächer – UBS gegen Handelsende stark unter Druck

Zudem waren an der Wall Street ebenfalls schwächere Tendenzen auszumachen. Allen voran sind die UBS-Titel gegen Ende hin zusammengebrochen. Hier machten Befürchtungen um weitere grössere Abschreibungen infolge der Kreditkrise die Runde. Bis Börsenschluss verlor der SMI um 0,60% respektive 42,52 Stellen auf 7’026,92 Punkte. Der SLI gab um 0,86% auf 1’072,40 Stellen und der breite SPI um 0,59% auf 5’930,71 Zähler nach.


Die UBS-Aktien standen den ganzen Tag über unter Druck und sind am Ende mit -4,4% auf 22,06 CHF aus dem Handel gegangen. Vor allem gegen Schluss haben sich die Verluste ausgeweitet. Die Bank of America schätzt für die UBS im zweiten Quartal mit einem sehr hohen Abschreibungsbedarf von 7,5 Mrd USD. Für Merrill Lynch erwartet BoA weitere Abschreibungen in der Höhe von 3,5 Mrd USD. Auch andere Finanztitel sind im Zuge dieser Nachrichten und den daraus entstehenden Unsicherheiten unter verstärkten Abgabedruck geraten. So büssten etwa Swiss Re 2,0% auf 70,05 CHF, Julius Bär ebenfalls 2,0% auf 73,80 CHF oder Bâloise 1,7% auf 109,30 CHF ein. CS hielten sich dagegen mit minus 0,6% auf 47,18 CHF vergleichsweise gut.


Die Abgaben bei Swiss Life (-3,8% auf 270,25 CHF) und ZFS (-1,6% auf 268,75 CHF) sind nicht nur auf die Sorgen am Finanzmarkt sondern auch auf Übernahmegerüchte zurückzuführen. Vor allem die Swiss Life-Titel hätten unter Presseberichten gelitten, die den Lebensversicherer im Bieterwettbewerb um die Friends Provident-Tochter Lombard in der Pole Position sehen. Dabei gehe am Markt die Sorge um, dass der Kauf für Swiss Life zu teuer wäre und der Aktienrückkauf temporär eingestellt würde, hiess es.


Bei ZFS geht es um den Übernahmekampf der Versicherungsaktivitäten von Royal Bank of Scotland, der sich Presseberichten zufolge zugespitzt hat. Mit von der Partie ist unter anderen die ZFS, die mit mehreren Banken bereits die Finanzierung für eine Barofferte vorbereitet haben soll. Zudem habe der mitbietende US-Versicherer Allstate die Investmentbank Lehman Brothers hinzugezogen.


Auf der Gegenseite stützten insbesondere Roche (+1,1% auf 173,30 CHF) den Index. Die Titel profitierten von einer Studie von JP Morgan, wonach das Potenzial des GLP-1-Analogons Taspoglutide zur Diabetes-Therapie unterschätzt werde. Novartis stiegen um 0,7% auf 54,10 CHF, während Nestlé in der letzten Stunde mit 0,8% auf 479,75 CHF ins Minus abrutschten. Unter den Nebenwerten sind 4M Technologies bei ziemlich hohen Volumen um 27% eingebrochen, zeitweise waren sogar Verluste von rund 40% zu sehen. Händler fanden für diesen Einbruch keine Begründung. Spirt Avert, die in 4M Technologies investiert sind, gaben 7,8% ab. (awp/mc/ps)

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