CH-Schluss: Schwächer – UBS im Angebot – Syngenta stark gefragt
Im Fokus standen klar UBS nach den heutigen Aussagen zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal. Für Kursverluste sorgten vor allem der anhaltende Abfluss von Kundengeldern sowie Gewinnmitnahmen nach der überdurchschnittlichen Performance am Vortag. Syngenta dagegen legten nach dem Umsatzausweis für das erste Quartal deutlich zu.
Der SMI schloss um 0,66% oder 33,89 Punkte tiefer auf 5’065,43. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index SLI gab um 0,97% auf 739,84 Zähler und der breite SPI um 0,58% auf 4’290,28 Stellen nach.
Das Schlusslicht im SMI/SLI bildeten Swiss Re (-7,1% auf 24,14 CHF), nachdem an den Vortagen erzielte Gewinne (Spekulationen um eine Übernahmen durch Warren Buffett) realisiert wurden. UBS als zweitgrösster Verlierer (-6,7% auf 12,36 CHF) haben im Vorfeld der heutigen Generalversammlung über vorläufige Zahlen zum ersten Quartal informiert sowie weitere Restrukturierungsmassnahmen bekannt gegeben.
Die Anleger hatten bei der Grossbank zwar einen Verlust für das erste Quartal erwartet. Mit knapp 2 Mrd CHF sei dieser aber etwas höher als befürchtet ausgefallen, hiess es am Markt. Negativ werteten Analysten ferner den deutlichen Geldabfluss von 23 Mrd CHF im Bereich Wealth Management & Swiss Bank. Begrüsst wurden dagegen die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen.
Im Gefolge gaben auch Julius Bär (-2,8% auf 34,89 CHF) und CS (-2,4% auf 37,20 CHF) nach, unter den Assekuranzwerten verloren ZFS 1,2% auf 192,20 CHF und Bâloise 1,0% auf 77,60 CHF. Tiefer schlossen im Gefolge der Abgaben aus der Finanzbranche auch die Titel der beiden Luxusgüterhersteller Swatch (-2,1% auf 165,50 CHF) und Richemont (-1,9% auf 21,14 CHF).
Die grössten prozentualen Gewinne unter den 30 Bluechips erzielten Syngenta (+6,4% auf 235,70 CHF). Analysten sprachen von einer soliden Quartalsperformance und verwiesen auf die bestätigte Gewinnprognose für 2009. Der negative Währungseffekt habe den vorgelegten Zahlen etwas den Glanz genommen, hiess es jedoch. Zudem hat die UBS die Papiere auf «Buy» von «Neutral» hochgestuft.
Die Indexschwergewichte aus der Pharmabranche gaben dem Markt eine Stütze, während Nestlé (-1,3% auf 38,78 CHF) auf das Sentiment drückten. Roche GS gewannen vor den für Donnerstag erwarteten Erstquartalszahlen 0,7% auf 149,70 CHF. Der Pharmakonzern hatte zudem über Veränderungen in der Konzernleitung bei der US-Tochter Genentech informiert, wobei das Top-Management gehalten werden kann. Ähnliche Aufschläge verzeichneten Novartis (+0,8% auf 42,32 CHF). Auch Actelion (+1,5% auf 50,00 CHF) profitierten von der wieder vermehrten Nachfrage nach Pharmatiteln.
Im breiten Markt wurden Aryzta (-14,0%) markant zurückgenommen. Die CS hat in diesen Titeln ein beschleunigtes Book-Buildingverfahren begonnen, um 4 Mio Aktien aus dem Besitz der Investment-Gesellschaft Lyon Capital zu platzieren.
Harwanne (+13,3% auf 3,40 CHF) legten zu, nachdem nun gemäss gesetzlicher Regelungen ein Übernahmeangebot an alle Aktionäre sich auf mindestens 3,45 CHF belaufen muss.
Sulzer (-7,4% oder 5,10 CHF auf 63,45 CHF verdauten den Dividendenabgang von 2,80 CHF ansprechend. Siegfried konnten netto sogar noch zulegen. Bei einer Dividende von 2,10 CHF je Aktie wurden die Titel nur um 0,95 CHF auf 59,05 CHF zurückgenommen. (awp/mc/pg/33)