Dabei waren Finanzwerte wie auch die defensiven Roche und Novartis sehr gefragt. Händlern zufolge begrüssten die Anleger in den USA Aussagen eines Notenbank-Vertreters über eine mögliche Verlängerung des Anleihen-Ankaufprogramms. Auch optimistischere Aussagen einer Gruppe von US-Ökonomen über die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr hätten für gute Stimmung gesorgt, hiess es. Makroseitig stiegen die Verkäufe bestehender Häuser im Oktober überraschend deutlich.
Bei Börsenschluss gewann der SMI 2,12% auf 6’410,24 Punkte, das Tageshoch lag bei 6’429 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 2,10% auf 982,40 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,9% auf 5’515,40 Punkte.
Gefragt waren vor allem die Bankentitel CS (+3,8%), UBS (+2,6%) und Julius Bär (+3,6%) nach positiven internationalen Vorgaben. James Bullard, Gouverneur der US-Notenbankfiliale in St. Louis, hatte eine weiterhin lockere Geldpolitik angedeutet, was vom Markt gut aufgenommen worden sei, hiess es.
Im Sog der Banken stiegen Swiss Re (+2,9%), ZFS (+1,7%) wie auch Swiss Life (+3,0%), die zum Handelsauftakt noch im Minus tendierten. Swiss Life dementierte einen Medienbericht über einen Gerichtsentscheid mit Zahlungsfolgen im dreistelligen Millionenbereich. Ein entsprechender Bericht im «TagesAnzeiger» sei eine Falschmeldung, hiess es in einer Stellungnahme. Entgegen der Aussage im Artikel sei Swiss Life als Konzern nicht verurteilt worden.
Auch ABB (+2,4%) zählten zu den grösseren Gewinnern. Der Industriekonzern erhielt einen Auftrag im Wert von 38 Mio USD aus Saudi-Arabien. Händler verwiesen jedoch vor allem auf eine Kurserholung nach dem Verkaufsdruck Ende der Vorwoche infolge des Eurex-Verfalls.
Fester zeigten sich ferner Petroplus (+2,1%) sowie Holcim (+2,7%) nach einer Studie von Merrill Lynch zum europäischen Bausektor. Adecco (+1,8%) wurden von ING auf «Buy» («Sell») hochgestuft, HSBC nahm die Abdeckung mit «Underweight» auf.
Die Pharmatitel Roche und Novartis (je +2,2%) waren ebenfalls gefragt. Überdurchschnittlich hielten sich noch Richemont (+3,1%) und Swatch (+2,6%).
Die Experten von Exane BNP Paribas überarbeiteten ihre Prognosen für SGS (+1,3%) und hoben das Rating auf «Outperform» von «Neutral» an.
Die schwer gewichteten Nestlé (+1,2%) legten weniger als der Gesamtmarkt zu. Nestlé erwägt Kreisen zufolge angeblich ebenfalls ein Gebot für den britischen Süsswarenhersteller Cadbury. Analysten bezweifelten jedoch ein Interesse am Gesamtkonzern, da Cadbury eigentlich nicht zur Nestlé-Strategie passe.
Am Tabellenende bei den 30 Blue Chips gingen Givaudan (+0,3%), Sonova (+0,3%) und Nobel Biocare (+0,5%) aus dem Handel.
In der zweiten Reihe rückten Meyer Burger (+2,6%) nach der Komplettübernahme der AMB Apparate und Maschinenbau vor. Analysten werteten den Schritt als strategiekonform. LifeWatch (+0,3%) erhielten von der Akkreditierung für NiteWatch von der US-Organisation Joint Commission keine Impulse. Nützlich, aus regulatorischer Sicht jedoch unbedeutend, da NiteWatch bereits von der FDA genehmigt wurde, erklärten Analysten.
Affichage (-0,1%) konnten die Avancen im Tagesverlauf nicht halten. Das Unternehmen informierte am Freitagabend über den weitgehenden Verkauf des Ungarngeschäfts.
OC Oerlikon verloren 4,6%. Händler berichteten von aggressiven Abgaben. Am Markt seien Baissiers am Werk, die im Hinblick auf eine mögliche Kapitalerhöhung auf eine günstigere Wiedereindeckung der Engagements spekulierten, hiess es. (awp/mc/ps/31)