Zudem unterstrichen am Dienstagnachmittag die besser als erwartet ausgefallenen Daten zu den ausstehenden US-Hausverkäufen im April die Aufhellungen am Konjunkturhimmel.
Zykliker waren denn auch an der Schweizer Börse die stützende Kraft. Hinzu gesellten sich die Kursavancen von Finanztiteln, während Roche und Novartis mit ihren Abgaben einen noch deutlicheren Anstieg im Leitindex SMI verhinderten. Die beiden konnten laut einem Händler am ASCO-Onkologie-Kongress in den USA nicht vollends brillieren und bekundeten deshalb im Handel Mühe. Bestimmender dürften aber Gewinnmitnahmen auf diesen defensiven Papieren gewesen sein.
Bis Börsenschluss legte der Swiss Market Index (SMI) um 1,54% oder 82,48 Stellen auf 5’432,22 Punkte zu. Der Tageshöchststand wurde im frühen Handel bei 5’447,48 Einheiten gesetzt. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 2,75% auf 837,29 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,58% auf 4’688,29 Zähler.
Zu den Tagessiegern bei den Bluechips gehörten insbesondere konjunkturabhängige Aktien. So kletterten Petroplus um 8,6% auf 22,86 CHF in die Höhe. Clariant legten um 7,2% auf 6,69 CHF, Holcim um 7,0% auf 60,05 CHF oder OC Oerlikon um 6,3% auf 66,35 CHF zu. Die Aktien des Zementherstellers Holcim dürften durch eine Kurszielerhöhung zusätzliche Unterstützung erhalten haben. Bei OC Oerlikon wurde der Verkauf der Raumfahrtsparte an die RUAG von Analysten und Investoren begrüsst.
Einen grossen Schritt vorwärts machten auch die Aktien von Kühne + Nagel (+5,9% auf 87,85 CHF). Auch die Aktien des Logistikskonzerns sind stark von der Entwicklung der Weltkonjunktur abhängig. Ausserdem hat die Deutsche Bank Panalpina (+7,9%) im breiten Markt zum Kauf empfohlen. Trotz den jüngsten Problemen operiere das Unternehmen in einem attraktiven Markt, so der Kommentar.
Ferner profitierten auch Swatch (+5,7% auf 187,00 CHF) und Richemont (+6,1% auf 24,60 CHF) vom Aufschwung und auch die Versicherer Swiss Re (+5,9% auf 36,62 CHF), Swiss Life (+5,2% auf 94,00 CHF) oder Bâloise (+4,7% auf 88,45 CHF) gewannen überdurchschnittlich an Wert dazu.
Nicht ganz so stark avancierten dagegen die Grossbankentitel CS (+3,2% auf 49,10 CHF) und UBS (+2,1% auf 16,27 CHF). In der Branche hat das US-Institut Morgan Stanley eine Kapitalerhöhung über 2,2 Mrd USD aufgelegt und will mit diesen Mitteln staatliche Hilfsgelder zurückbezahlen. Auf der anderen Seite trennte sich das arabische Emirat Abu Dhabi von einer milliardenschweren Beteiligung an der britischen Bank Barclays. Die Finanzierung von Grossbanken weltweit dürfte weiterhin ein bestimmendes Thema bleiben.
Bei den defensiven Schwergewichten behaupteten sich nur Nestlé (+2,0% auf 39,48 CHF) im Gewinnerfeld. Dagegen fielen Novartis (-0,5% auf 42,28 CHF) und Roche (-2,3% auf 142,20 CHF) zurück.
Im breiten Markt gaben Swiss Prime Site um 2,6% nach. Jelmoli (N: +2,9% auf 405 CHF) hatte ein Übernahmeangebot des Immobilienunternehmens abgelehnt. Analysten erachteten jedoch den für Jelmoli offerierten Übernahmepreis von 415,80 CHF je Aktie als attraktiv.
Gottex kletterten um 12,9% in die Höhe. Gottex hatte die Wiedereröffnung eines Fonds angekündigt. Acino (Aktie +4,8%) erhielten von der vorberatenden EU-Kommission eine positive Zulassungsempfehlung für den Blutdrucksenker Clopidogrel und legten ebenfalls deutlich zu. Auf der Gegenseite gaben Coltene um 3,0% nach, nachdem Morgan Stanley die Beteiligung auf rund 2,9% von zuvor 4,6% gesenkt hatte.
Quadrant büssten 3,2% ein. Der Angebotspreis für den Lenzburger Kunststoffverarbeiter wurde mit 86 CHF bekräftigt, nachdem von Seiten der Publikumsaktionäre verschiedentlich eine Erhöhung gefordert wurde. Aryzta (+1,9%) und Myriad (-0,2%) bewegten sich nach Angaben zur Geschäftsentwicklung kaum. (awp/mc/ps/31)