CH-Schluss: Sehr schwach – Finanzwerte unter Druck
Vor allem die Bankenwerte waren immer wieder spekulativen Umtrieben ausgesetzt. Den hiesigen Dividendenpapieren wurde auch keine Unterstützung aus den USA zuteil, wo die Leitbörse knapp behauptet startete. Immerhin blieben am Nachmittag neue negative Konjunkturüberraschungen von der anderen Seite des Atlantiks aus, was die Verluste teilweise begrenzte. So fiel der ISM-Einkaufsmanagerindex im Verarbeitenden Gewerbe im Februar wie erwartet von 50,7 auf 48,3 Punkte.
Das Blue Chips Barometer SMI schloss 129,98 Punkte oder 1,73% tiefer auf 7’403,88 Stellen. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index verlor 1,98% auf 1’133,12 Punkte und der SPI 1,71% auf 6’082,96 Punkte. Banktitel standen am Berichtstag im Fokus. Presse-Berichte in fast allen Medien zu möglichen weiteren Abschreibungen wirkten sich hier negativ aus. In der Folge schlossen CS 1,4% tiefer auf 51,30 CHF und UBS verloren 3,3% auf 33,22 CHF. Merkwürdige Blüten trieben die UBS-Aktien am frühen Nachmittag, als sie schlagartig zu einer Erholungsrally ansetzten und zwischenzeitlich gar die Gewinnschwelle erreichten. Händler berichteten von Übernahmespekulationen – die Deutsche Bank habe Interesse an der Grossbank bekundet, hiess es.
Julius Bär (-4,8% auf 74,00 CHF) schlossen ebenfalls sehr schwach. Hier wirkte ein Pressebericht negativ nach, wonach ein Ex-Manager der Bär-Filiale auf den Cayman Islands die Veröffentlichung der Kontodaten von Kunden plane. Direkt hinter den Banken reihten sich bei den Verlierern die Versicherer ein. Swiss Re (-3,5% auf 81,15 CHF) zeigten sich von dem am Berichtstag angelaufenen Aktienrückkaufprogramm wenig beeindruckt. ZFS sanken 2,7% auf 319,25 CHF und Swiss Life büssten ebenfalls 2,7% auf 255,75 CHF ein.
Zyklische Werte neigten ebenfalls zur Schwäche. ABB verloren 2,3% auf 26,02 CHF, Swatch 2,3% auf 301,50 CHF, Clariant 2,7% auf 8,73 CHF und Adecco 1,9% auf 53,85 CHF. Roche (-0,4% auf 204,10 CHF) und Novartis (-1,3% auf 50,80 CHF) schnitten besser als der Gesamtmarkt ab. Das Börsenschwergewicht Nestlé (-1,6% auf 491,50 CHF) konnte sich dagegen dem Trend nicht entziehen.
Aus dem breiten Markt hat Schulthess überraschend und wohl eher unbeabsichtigt am Nachmittag die für den Dienstag angesagten Zahlen zum Geschäftsjahr 2007 publiziert. Die Zahlen haben die Erwartungen der Analysten deutlich unterschritten, was zu einem Kursrutsch um 5,8% führte. Ebenfalls in der zweiten Reihe hat Valiant (Aktie: +0,2%) für 2007 ein weiteres Rekordergebnis gemeldet. Das Ergebnis sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, hiess es. Das angekündigte Aktienrückkaufprogramm sei aber positiv zu werten, hiess es im Markt.
Das Waadtländer Verpackungsunternehmen Baumgartner (+1,5%) teilte bereits am Samstag mit, das Kaufangebot einer Aktionärsgruppe unter der Leitung der Behr Bircher Cellpack (BBC Group) zurückgewiesen zu haben. (awp/mc/ps)